In einem luxuriösen Urlaubs-Resort tummeln sich einige sehr unterschiedliche Gäste. Sie alle vereint, dass sie nicht so glücklich sind, wie sie vorgeben. Besonders deutlich wird das bei Judith und Hugo, die schon eine Paartherapie hinter sich haben und in diesem Urlaub wieder zueinander finden wollen. Der üble Gestank, den ein toter, explodierter, gestrandeter Wal auch dann noch verbreitet, als er längst vom Strand entfernt wurde, wirkt sich dabei nicht gerade positiv aus.
Ja, es gibt schon die eine oder andere mehr oder weniger witzige Stelle, aber absurd komisch und grandiosen Humor kann ich hier nicht finden. Auch finde ich es erschreckend, worüber hier gelacht werden soll. Dafür finde ich aber jede Menge triebgesteuerte Figuren und darauf hätte ich gerne verzichtet.
Die Story ist insgesamt recht düster und deprimierend. Glücklich sind die Charaktere selten und wenn, dann nur sehr kurz. Alle sind geprägt von Verlusten. Neuanfänge sind zum Scheitern verurteilt. Der krasse Gegensatz zu den Gedanken und Gefühlen der Figuren, gleich welchen Alters oder Geschlechts, zum Urlaubs-Paradies kommt ganz deutlich an. Nur färbt eben hier nicht das Glück auf die Unglücklichen ab, sondern umgekehrt. Das Leben ist kein Ponyhof und kein Wunschkonzert, das ist mir schon klar, zumal auch ich nicht wenige Schicksalsschläge verkraften musste. Aber ich sah immer ein kleines Licht am Horizont. Das finde ich in diesem Roman leider nicht. Die Metapher mit dem Gestank habe ich schon verstanden. Und ja, es stinkt im übertragenen Sinne auch dann oft noch, wenn man im eigenen Leben ein Problem beseitigt hat. Aber das riechen dann nicht alle noch weiter und vor allem gibt es dann doch auch Menschen, die gerade keinen toten Wal am Strand liegen haben. Es ist also schwierig.
So ganz sicher bin ich mir nicht, was mir Paul Ruban mit seinem Buch sagen möchte. Und dennoch habe ich den Sprechern und Sprecherinnen der Hörbuchversion sehr gerne zugehört. Das ist schwer zu beschreiben. An keiner Stelle war Langeweile aufgekommen, alles passt stimmig zusammen, das Geschehen nimmt einen logischen Verlauf. Nur hat es mich einfach nicht abgeholt. Daher kann ich trotz allem gerne drei Sterne geben.