Ich habe bereits viele Bücher der Autorin gelesen und war von fast allen restlos begeistert. Also habe ich mich auch an dieses Buch herangewagt - erstmals an ein Hörbuch.In einer stürmischen Dezembernacht auf einer Bergstraße nahe Dublin findet die Protagonistin, die Ärztin ist, einen schwer verletzten Teenager, Opfer einer Fahrerflucht. Dank ihrer Bemühungen überlebt der Junge, doch dieses Ereignis stürzt Enya in eine tiefe persönliche Krise. Geplagt von inneren Dämonen und belastet durch vergangene Traumata, entscheidet sie sich, ihre Familie zu verlassen und aufs Land zu fliehen, in der Hoffnung, dort Frieden zu finden. Doch auch in der Abgeschiedenheit wird sie von den Erinnerungen jener schicksalhaften Nacht eingeholt. Unter einem uralten Baum, der tausend Geschichten erzählt, sucht Enya den Mut, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen. Die Autorin ist bekannt für ihre gefühlvollen und tiefgründigen Romane, behandelt in diesem Werk komplexe Themen wie Schuld, Selbstfindung und die Konfrontation mit persönlichen Dämonen und verwebt dabei reale Ereignisse mit mystischen Elementen, was der Geschichte eine besondere Tiefe verleihen soll. Die dichte Atmosphäre und die einfühlsame Erzählweise sind klar die Pluspunkte dieses Buches. Die geringe Handlungsdichte und die fehlende Identifikationsfigur haben es für mich sehr schwer gemacht, das Buch zu beenden. Trotz der gekürzten Fassung hatte ich oft das Gefühl, dass die Geschichte in die Länge gezogen wird.Die gekürzte Hörbuchfassung, gelesen von Sandrine Mittelstädt, vermittelt die emotionale Tiefe der Geschichte auf eindrucksvolle Weise. Mittelstädts einfühlsame Lesung bringt die inneren Konflikte und die Entwicklung der Protagonistin authentisch zum Ausdruck. Auch mit höherere Abspielgeschwindigkeit ist sie gut zu verstehen.Fazit: Das erste Buch der Autorin, das mich so überhaupt nicht packen konnte. Schade!