Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der Protagonisten Damian und Emil erzählt und enthält viele Chatverläufe, welche die Handlung auflockern. Das Hörbuch wird von den Autoren selbst gelesen. Beide haben sehr angenehme Stimmen, sodass ich der Handlung sehr gut folgen konnte. Die Gefühle der Figuren waren durch die Stimmen der Sprecher sehr greifbar, die Betonung hat mir ausgesprochen gut gefallen.
Beide Protagonisten waren mir sehr sympathisch. Sie wirken nach außen hin selbstbewusst und gut in ihr soziales Umfeld integriert, doch nachdem man sie ein bisschen besser kennenlernt sieht man, wie sehr sie sich verstellen bzw. wie viel sie von sich selbst verbergen. Damien befindet sich in einer Beziehung mit seiner besten Freundin, aber vermutet schwul zu sein und hat niemanden, dem er sich mit seinen Ängsten anvertrauen kann. Er hat nicht nur Angst vor der Reaktion seiner Freunde, sondern auch davor, seine Freundin zu verlieren. Emil ist geoutet und in seiner Mannschaft anerkannt, doch echte Freunde hat er kaum; seine einzige Freundin ist vermutlich in ihn verliebt, doch diese Tatsache versucht er zu verdrängen.
Es war nicht nur sehr spannend und lustig, die Annäherung von Damian und Emil mitzuerleben, sondern es hat mich auch sehr berührt, was in ihnen vorging und wie sie Halt und Rat beim jeweils anderen gesucht haben. Obwohl auf beiden Seiten Gefühle entstehen und man die Funken zwischen den beiden sprühen sieht, handelt es sich bei diesem Buch in erster Linie um eine Reise zur Selbstfindung. Es werden jugendliche Themen wie toxische Liebe, Freundschaft, Outing und Mobbing angesprochen.
Fazit:
Eine humorvolle, aber auch sensible Geschichte über Selbstfindung, mit einer guten Portion Freundschaft und Liebe. Sehr empfehlenswert.