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Der Bluthund

Ein Jack-Reacher-Roman

(1 Bewertung)15
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Ein geheimnisvoller Ring führt Jack Reacher auf eine blutige Fährte

Der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher entdeckt bei einem Pfandleiher einen Abschlussring einer Militärakademie. Warum trennt sich jemand von so einer Trophäe? Einem Impuls folgend beschließt er, die einstige Besitzerin aufzuspüren und ihn ihr zurückzubringen. Und plötzlich befindet sich Reacher im Netz einer kriminellen Organisation mit Verbindungen in die höchsten Kreise der Gesellschaft. Ein Preis wird auf seinen Kopf ausgesetzt, Killer heften sich an seine Fersen. Aber es gibt Leute, mit denen man sich nicht anlegen sollte zum Beispiel mit Jack Reacher!

Ungekürzte Lesung mit Michael Schwarzmaier
ca. 11h 58min

Produktdetails

Erscheinungsdatum
27. Juli 2020
Sprache
deutsch
Auflage
Ungekürzte Lesung
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
626,83 MB
Laufzeit
718 Minuten
Reihe
Jack Reacher, 22
Autor/Autorin
Lee Child
Übersetzung
Wulf Bergner
Sprecher/Sprecherin
Michael Schwarzmaier
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783837150209

Portrait

Lee Child

Lee Child wurde in den englischen Midlands geboren, studierte Jura und arbeitete dann zwanzig Jahre lang beim Fernsehen. 1995 kehrte er der TV-Welt und England den Rücken, zog in die USA und landete bereits mit seinem ersten Jack-Reacher-Thriller einen internationalen Bestseller. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Anthony Award, dem renommiertesten Preis für Spannungsliteratur.

Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - RezensionBesprechung vom 03.08.2020

Wenn Noir nur Pose ist
Krimis in Kürze: Sven Heuchert, Mons Kallentoft, Lee Child

Es kommt selten vor, dass die Bücher, die diese Kolumne zusammenbringt, mehr verbindet, als dass sie Kriminalromane sind, im weitesten Sinne. Manchmal ergibt sich aber ein Muster, eine kleine Konstellation: zwei Autoren, die das, was sie fraglos können, überreizen; und einer, der unbeirrbar seinem Rhythmus folgt.

In "Alte Erde" (Ullstein, 224 S., geb., 22,- [Euro]) schickt Sven Heuchert uns in die gleiche Gegend, in das gleiche Milieu wie in "Dunkels Gesetz": ins Tal der Abgehängten, der Lebensverlierer, wo Häuser immer schäbig sind oder verfallen und die Natur noch urwüchsig ist. Eine Welt ohne Zukunft, auch wenn dort das Zentrallager eines Logistikkonzerns gebaut wird. Der Plot verknüpft eher locker ein paar Männer und zwei Frauen, eine davon die harte Femme fatale aus dem Noir-Bilderbuch. Da sind zwei Brüder, Rückkehrer der eine, Ausharrer der andere, ein Jäger, der seinen Sohn, und ein alter Landarbeiter, der seinen Job verloren hat.

Heucherts Sound ist düster, die Prosa mit Dialekt und Umgangssprache versetzt. Die Stimmung ist von einem Fatalismus durchzogen, der mal prophetisch angehaucht ist und sich mal krude darwinistisch gibt, wenn die Formel "Fressen und gefressen werden" wiederholt wird wie ein Mantra. Zur Naturwüchsigkeit passt die sprachliche Akribie, mit der Jagen und Töten beschrieben werden - so akribisch, dass der Städter unnötig oft zum Lexikon greifen muss. Die Perspektive wechselt zwischen dritter und erster Person, das macht die Erzählung facettenreich und zerklüftet, verhindert jedoch nicht, dass der Eindruck bleibt, hier werde das Provinz-Noir derart auf die Spitze getrieben, dass es zur bloßen Masche wird.

Trotz aller Unterschiede in Sujet und Stil beobachtet man Ähnliches bei Mons Kallentoft. "Verschollen in Palma" (Tropen, 415 S., br., 15,- [Euro]) ist die Geschichte eines Mannes und seiner Dämonen. Der Schwede Tim arbeitet für eine Detektei auf Mallorca, seit seine Tochter dort vor drei Jahren bei einem Partytrip verschwunden ist. Seine Ehe ist kaputt, seine Jobs bestehen aus der trostlosen Beschattung untreuer Eheleute. Er ist besessen, zerrissen, gequält - nur von allem ein bisschen zu viel.

Auch Kallentoft kann schreiben, bildhaft, expressiv, oft hart am Kitsch und manchmal darüber hinaus. Gekonnt wechselt er mitunter mitten im Satz die Perspektive, überblendet Gegenwart und Erinnerung. Aber auch ihm entgeht, wenn der fiebrige Stil zur Pose erstarrt. Hinzu kommt, dass die Windungen des Plots dann doch zu schlicht und zu abrupt sind, um glaubwürdig zu sein. Und ob ein deutscher Klient Kant heißen muss und die Detektei Heidegger, das ist wohl Geschmackssache.

Jahr für Jahr schreibt Lee Child einen Roman. Der Held, der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher, hat eine stabile Fangemeinde auf der ganzen Welt, auch und gerade unter Schriftstellern. Nicht jeder der mittlerweile vierundzwanzig Reacher-Romane (zweiundzwanzig sind übersetzt) ist wirklich gut, aber ihre Ökonomie stimmt immer. "Der Bluthund" (Blanvalet, 448 S., geb., 22,- [Euro]) zeigt Child wieder in Bestform.

Reacher, der amerikanische Archetyp des Loners oder Drifters, bewegt sich diesmal durch den ländlichen Nordwesten, er ist, für seine Verhältnisse, ein wenig angezählt nach einer kleinen Affäre. Ein Ring aus der Militärakademie West Point im Leihhaus macht ihn neugierig. So geraten die Dinge in Bewegung. Der Weg führt in ein Kaff in Wyoming. Er stößt auf eine Lieferkette für Drogen, und wie nebenbei werden da die verheerenden Folgen der Opioid-Krise in Amerika sichtbar, die Spirale aus Profit und Abhängigkeit, das Versagen des Gesundheitssystems. Reacher hat ein paar selbstreflexive Anwandlungen, aber es ist nichts Ernstes, muss man sagen. Die bei Bedarf gewaltbewehrte und analytisch immer stichhaltige Rationalität seiner Problemlösungen ist nicht zu erschüttern.

Aber womöglich wird auch Reacher sich demnächst ändern, denn den fünfundzwanzigsten Roman, der im Herbst auf Englisch erscheint, hat Child zusammen mit seinem Bruder Andrew geschrieben, der künftig die Reacher-Saga ganz allein fortführen soll. Man fragt sich, ob das nun eine gute Nachricht ist.

PETER KÖRTE

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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