Kiel habe ich seit jeher immer mit meinen Großeltern mütterlicherseits verbunden, die dort in dem schönen Stadtteil Friedrichsort wohnten und bei denen wir viele wunderbare Sommer verbringen durften. Umso interessanter war es für mich natürlich mal wieder - wenn diesmal auch auf literarische Weise - dort hinreisen und beim Bau des Nordostseekanals zusehen zu dürfen. Doch es geht in diesem Auftaktband um mehr als nur den Bau, denn ich durfte auch Bekanntschaft mit vier interessanten jungen Frauen schließen, die jede ihr eigenes Päckchen zu trage haben. Es geht zum einen um Stine, deren Vater sich für seinen Kolonialwarenladen in Kiel durch den Bau mehr Profit erhofft. Des Weiteren treffe ich in Hamburg auf Mimi Dahlström, deren Vater Heinrich nicht nur im Roman sondern auf im wahren Leben der wichtigste Initiator und Planer des Kaiser-Wilhelm-Kanals war. In Rendsburg lebt die dritte im Bunde, die junge Regina Rademacher. Auch ihr Vater verspricht sich durch den Bau des Kanals finanzielle Vorteile. Da seine eigene Familie jedoch unvermögend ist, verheiratet er seine Tochter Regina mit alten einem Gutsbesitzer, mit dem sie alles andere als glücklich wird. Last but not least zieht es mich auch nach Brunsbüttel, den dort lebt Susanne (Sanne) Schmidt. Ihr größter Wunsch ist es Architektur zu studieren, was aber zur damaligen Zeit für Frauen unmöglich war. Doch Susanne ist eine kluge Frau, die viel Wissen durch Vater und Großvater erworben hat. Durch ein Hintertürchen will sie an der Planung teilhaben. Ich habe den Roman als Hörbuch genossen und konnte so gut in die Geschichte der Entstehung des Nord-Ostsee-Kanal eintauchen. Das Hörbuch ist von Svantje Wascher sehr angenehm eingelesen, lediglich die vier Handlungsstränge verbunden mit vielen Namen haben mich manchmal vor eine Herausforderung gestellt. Dennoch habe ich die Geschichte sehr genossen und freue mich auf die nächsten Teile der Reihe. Ich bin gespannt, wie es mit den Frauen weitergehen wird. Von mir gibt es 4,5 auf 5 aufgerundete Sterne und eine klare Empfehlung.