Rappaccinis Tochter
Eine Erzählung von Nathaniel Hawthorne,
gelesen von Dána-Maria Dewerny.
Der junge Student Giovanni Guasconti kommt aus seiner süditalienischen Heimat ins ferne Padua und findet in einem ehemaligen Palast ein Zimmer mit Blick auf einen Garten voll seltsamer Blüten und Pflanzen. Er beobachtet dort einen alten, hinfällig wirkenden Mann und dessen blühende, wunderschöne Tochter. Die junge Frau zieht ihn sofort magisch an. Von Professor Baglioni, einem Freund seines Vaters, erfährt er, dass es sich bei dem alten Mann um den Doktor Rappaccini handelt, einen Spezialisten für Pflanzengifte, und dessen Tochter Beatrice. Baglioni warnt aber Giovanni vor einer näheren Bekanntschaft, Rappaccini sei nur seiner Wissenschaft ergeben und völlig skrupellos in seinen Experimenten. Selbstverständlich schlägt Giovanni den guten Rat in den Wind und beginnt, Beatrice heimlich in ihrem Garten zu beobachten, wobei er bemerkt, dass die Pflanzen dort offenbar giftig sind, vor allem eine besonders große inmitten des Gartens mit prächtigen, purpurfarbenen Blüten. Beatrice scheint das Gift jedoch nicht zu fürchten. Schließlich gelingt es Giovanni durch Bestechung, in den Garten zu gelangen und Beatrices Bekanntschaft zu machen. Die beiden verlieben sich ineinander, aber etwas steht zwischen ihnen, Beatrice meidet jede Berührung und als Giovanni einmal versucht, eine der purpurnen Blüten zu pflücken, versucht Beatrice ihn davon abzubringen. Schließlich wird Giovanni klar, dass Beatrice nicht nur immun gegen die Gifte der Pflanzen im Garten ist, sondern auch selbst giftig ist. Ihr Atem, der einen seltsamen Duft verströmt, ist für jedes andere Lebewesen ein Hauch des Todes. . .
Übertragen aus dem Amerikanischen und herausgegeben von Franz Blei. Mars-Bücher. Verlag Martin Maschler / Berlin. Coverabbildung: Unter Verwendung eines Gemäldeausschnittes von Henri Rousseau: Bouquet of Flowers with China Asters and Tokyos, 1910. Oil on canvas. Schlussmusik: Andante Nr. 2 von Sergei Prokofjew. Coverschrift gesetzt aus der Impact.
Die Reihe words& music/audiolab verbindet ausgewählte literarische Texte aus aller Welt mit emotionaler Musik. Es entstehen - vielleicht bisher ungeahnte - Zugänge zum Textverständnis oder eröffnen im Zusammenspiel zwischen Inhalt, Klang und Form ganz neue Möglichkeiten des eigenen genussvollen Hörerlebens.
Über die Sprecherin:
Dána-Maria Dewerny, geboren in Berlin, absolvierte ihr Studium an der Berliner Musikhochschule "Hanns-Eisler", welches sie als Diplom-Opernsängerin und Diplom-Gesangspädagogin abschloss. Es folgten Gastverträge an Theatern sowie internationalen Festivals, u. a. Staatsoper Berlin, Staatstheater Nürnberg, Opéra de Monaco, Bayreuther Festspiele, außerdem Konzert-Tourneen Deutsches Kunstlied durch Japan, Neuseeland und Portugal. Ihr besonderes Interesse gilt literarisch-musikalischen Programmen. Für die hoerbuchedition words and music sprach sie bisher das Hörbuch: "Landparte" von Eduard von Keyserling.