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Couchsurfing in China

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Porträt eines Landes auf der ÜberholspurDrei Monate lang erkundet Couchsurfer Stephan Orth das Reich der Mitte: vom Spielerparadies Macao im Süden bis nach Dandong an der Grenze zu Nordkorea, von Shanghai bis in die Krisenprovinz Xinjiang. Er besucht Hightech-Metropolen, die mit totaler Überwachung experimentieren, und abgeschiedene Dörfer, in denen fürs Willkommensessen der Hund geschlachtet wird. Er wird als Gast einer Live-Fernsehshow zensiert und tritt fast einer verbotenen Sekte bei. Dabei wird immer deutlicher, wie sich das Leben hinter den Kulissen der neuen Supermacht gestaltet, welche Träume und Ängste die Menschen bewegen: Und plötzlich wirkt das schwer durchschaubare China viel weniger fremd, als man vermutet hätte. Gelesen von Steffen Groth. Bei der Bezeichnung COUCHSURFING` handelt es sich um eine eingetragene Marke der Couchsurfing International, Inc. Der Titel dieses Buches und der Verlag stehen in keiner Beziehung zur Marke. Weiterhin besteht keine Partnerschaft, Zugehörigkeit, Lizenz oder sonstige Beziehung zu Couchsurfing International, Inc. (Laufzeit: 7h 56)

Produktdetails

Erscheinungsdatum
12. März 2019
Sprache
deutsch
Auflage
Ungekürzte Lesung
Ausgabe
Ungekürzt
Dateigröße
345,85 MB
Laufzeit
476 Minuten
Autor/Autorin
Stephan Orth
Sprecher/Sprecherin
Steffen Groth
Verlag/Hersteller
Produktart
MP3 format
Dateiformat
MP3
Audioinhalt
Hörbuch
GTIN
9783844533675

Portrait

Stephan Orth

Stephan Orth, Jahrgang 1979, verfasste als Sechsjähriger sein erstes Buch mit dem Titel "Die 10 Soldaten". Danach mehrjährige Schreibpause, Studium der Fächer Anglistik, Psychologie und Journalismus. Seit 2008 arbeitet er als Redakteur im Reiseressort bei Spiegel Online. Besitzt fünf Rucksäcke, vier Schlafsäcke und drei Zelte, aber keinen Rollkoffer.

Pressestimmen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - RezensionBesprechung vom 26.05.2019

Für die Tasche Man kann ja heute regelrecht wehmütig werden, wenn man das Wort "Couchsurfing" hört. Ist diese romantische Idee, auf Reisen bei anderen Menschen zu wohnen, nicht längst von Giganten wie Airbnb gnadenlos kommerzialisiert worden? Offenbar nicht ganz, und vor allem: nicht überall. Der Reise-Autor Stephan Orth hat sich einen Namen dafür gemacht, das alternative Reisen an den Orten zu studieren, die dem westlichen Beobachter sonst als unheimlich bis problematisch erscheinen. Seine letzten Bücher drehten sich um Iran und Russland. Nun erscheint "Couchsurfing in China" - und wer ein Sachbuch oder einen Reiseführer erwartet, wird auf Seite eins enttäuscht. Da geht es erst einmal um ein paar Szenen aus einem Videospiel. Und direkt danach sitzen wir mit Orth in der WG-Küche, und ein Freund sagt: "Jede Frau würde dich wollen!" Es ist Yang, und seine fixe Idee ist: Orth soll sein Gesicht für Werbung auf Wurstpackungen in China zur Verfügung stellen. Wir befinden uns hier also mitten in einem sehr subjektiven Bericht, einer Art Blog auf Papier. Und dass es dabei auch um große Fragen geht, wird erst nach und nach klar. Etwa: Wie reist man überhaupt individuell durch China? Das Land will das möglichst verhindern. Entsprechend kafkaesk wird ein Besuch im Konsulat, doch dann geht es schon los.

Der Bericht ist eine Rundreise, von Südchina erst ins Landesinnere, dann zur Grenze zu Nordkorea, in die Hauptstadt, nach Schanghai und schließlich in den Westen. Immer von einer Empfehlung zur nächsten. So lernt der Reisende Bo kennen oder Nora oder Yun, von dessen Restaurant aus man nach Nordkorea blicken kann. Immer chattet man erst, sieht sich dann, freundet sich dann an. Das alles strahlt zunächst eine herrliche Leichtigkeit aus. Und dann sagt die Künstlerin aus Peking, die Polizei habe ihr Atelier zertrümmert. Und die Frau vom Fernsehen will, dass man das Wort Couchsurfing nicht erwähnt. Wegen der Regierung. Und dann gibt es diese drahtige ältere Yogalehrerin, die Wutausbrüche bekommt, wenn man ihr Land kritisiert.

Das alles wirkt sehr verwirrend und ist auf gar keinen Fall eine Empfehlung, das größte Land der Welt auch nur zu betreten. Aber es ist aufregend. Bis ganz zum Schluss, als zwei Männer mit Maschinengewehren den Autor zwingen, sein eben geschossenes Foto der Moschee von Urumtschi wieder zu löschen. Im autonomen uigurischen Gebiet hört diese Reise auf. Kleine Elemente zwischen den Kapiteln machen das Buch äußert kurzweilig, etwa das Ranking der zehn Millionenstädte, die keiner kennt, oder die kuriosesten Details der Zensur. Bilder von Pu dem Bären sind verboten, seit im Internet Witze kursierten, der Generalsekretär der KP Chinas, Xi Jinping, sehe so aus wie die Kinderbuchfigur.

tlin

Stephan Orth: "Couchsurfing in China. Durch die Wohnzimmer der neuen Supermacht". Piper, 256 Seiten

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