Was passiert eigentlich in der Zauberflöte? Wer das nicht weiß, bekommt es in diesem hübschen Hörbuch höchst unterhaltsam erzählt. Dabei wird auf den Gesang gänzlich verzichtet.
Frederic Böhle erzählt und kommentiert die Handlung und wird dabei musikalisch begleitet. Die Arien werden erklärt, ins Gesamtkonzept gesetzt und ein wenig instrumental angespielt.
Das macht Spaß und die Oper vielleicht auch Leuten zugänglich, die keine Opernfreunde sind. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass die pure Geschichte der Zauberflöte, so zaubrisch und reizend sie ist, doch einige dramaturgische Schwächen hat. Dass sich zum Beispiel Tamino in Sekunden in die holde Pamina verliebt, nur weil er dieses bezaubernd schöne Bildnis sah, nimmt man im Rahmen der Oper als gegeben hin, singt er doch zum Dahinschmelzen von diesem Bild. Als blanker Text ist das ein Zweizeiler, der außer das ist so keine Erklärung liefert.
Bei Licht betrachtet ist die Zauberflöte eine alberne Geschichte voller Pathos und das ist sie hier immer noch. Frederic Böhle präsentiert es nicht als unterhaltsam aufbereitetes Hörspiel, das Plausibilität oder gar Spannung ins putzige Geschehen bringen möchte. Er erzählt es geradeaus, wie es ist und ergänzt es um ein paar interessante Erläuterungen zum historischen Hintergrund.
Im Grunde ist dieses Hörbuch ein humorvoll illustrierter Opernführer. Ich habe es gerne gehört und jetzt große Lust bekommen, mir nochmal die Zauberflöte anzusehen. Wie das Leute empfinden mögen, die die Oper nicht kennen, kann ich nicht einschätzen.