Wie gewohnt begegnet einen hier ein toller Stil: wir haben dichte Atmosphäre, in sehr stimmungsvollen Bildern erzählt.Wir starten in einer düsteren, nassen, grauen Welt. Das Urbane, die große Stadt voller einsamer Individuen. Der Protagonist (Linus) arbeitet in einem Konzern im Großraumbüro, er lebt in einer Gesellschaft voller Slogans, die an Orwell erinnern - es ist dystopisch, unbehaglich.Später ändert sich die Kulisse in das Kontrastprogramm: Maritim, Sonne, Meer, bunte Gärten, Luft und Raum zum Atmen - ein Haus voller Leben und Einzigartigkeit.Unser Protagonist Linus Baker entstammt der düsteren Welt, die er aber kennt und als normal ansieht - er führt dort ein erstrebsames Leben und wird nun mittels Auftrag von der Behörde in die andere Kulisse gesetzt - die paradiesisch wirkt, ihm aber asl Teufelei verkauft wird.Zusammen mit Linus gehen wir durch die Entwicklung von Vorurteilen und wie diese aufgebrochen werden.Vordergründig wird eine wunderschöne, phantastische Geschichte erzählt - mit dynamischen Figuren und einer langsam erzählten Liebesgeschichte.Hintergründig haben wir hier einen Gesellschaftsroman/Gesellschaftsanalyse voller Rassismus, unschuldige Menschen mit Schicksalen, wie die Gesellschaft sich ihre "Monster" selbst erschafft und die Kraft von sozialen Rückhalt durch Freunde und Familie.Es geht auch um Selbstbestimmung - sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen - und das wir sind, was unsere Entscheidungen die wir getroffen haben im Leben, aus uns gemacht haben.Zum Ende hin, wird es fast schon kitschig - aber es ist auch voller Hoffnung. Bin gespannt auf den 2. Band und freue mich darauf wieder von dieser außergewöhnlichen Familie zu lesen.