Meine Meinung und InhaltDie geheimste Erinnerung der Menschen von Mohamed Mbougar Sarr ist ein faszinierender Roman über die Macht der Literatur, Identität und die Spuren der Vergangenheit.Die Geschichte folgt Diégane Latyr Faye, einem jungen Schriftsteller aus dem Senegal, der auf ein mysteriöses Buch namens Das Labyrinth des Unmenschlichen stößt. Dieses Werk sorgte einst für Aufsehen, bevor es verschwand - genau wie sein Autor T.C. Elimane. Diégane macht sich auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Buch und seinem rätselhaften Verfasser. Seine Reise führt ihn durch verschiedene Länder und Zeiten und wird zu einer tiefen Auseinandersetzung mit Literatur, Kolonialismus und der Frage, wem Geschichten wirklich gehören.Sarr erzählt die Geschichte mit einer eindrucksvollen Sprache und springt zwischen verschiedenen Erzählperspektiven. Dadurch fühlt sich das Buch fast wie ein Puzzle an, bei dem sich nach und nach neue Teile zusammenfügen. Es geht nicht nur um die spannende Suche nach einem vergessenen Autor, sondern auch um die Frage, was Literatur bewirken kann und wie Geschichte und persönliche Identität miteinander verknüpft sind.Die geheimste Erinnerung der Menschen ist ein packender und kluger Roman, der zum Nachdenken anregt. Er zeigt, wie mächtig Bücher sein können - aber auch, wie leicht sie und ihre Autoren in Vergessenheit geraten.Über den AutorMohamed Mbougar Sarr, geboren 1990 in Dakar, wuchs im Senegal auf und studierte in Frankreich Literatur und Philosophie. Er hat bereits drei Romane veröffentlicht, für die er u.a. mit dem Prix Stéphane-Hessel und Grand prix du roman métis ausgezeichnet wurde. Für Die geheimste Erinnerung der Menschen (Hanser, 2022), seinem ersten Werk, das auf Deutsch erschien, erhielt er 2021 den Prix Goncourt.