Spannender viktorianischer Krimi mit einer guten Portion Humor
"Eine Frau zu sein hat weiß Gott nur wenige Vorteile, aber einer davon ist das Recht seine Meinung zu ändern."S. 77Wir reisen ins Jahr 1888. Dr.Doyle bekommt eine Anfrage von der Metropolitan Police. Er soll als Berater bei einem Mordfall fungieren. Doyle akzeptiert die Anfrage unter der Bedingung, dass sein alter Ausbilder Professor Bell auch dabei sein darf. Abgerundet wird das Trio von Margaret Harkness, die im East End, wo bereits 2 Frauen getötet wurden, lebt und sich nicht nur als ortskundige Stadtführerin unentbehrlich erweist. Gleich vorweg, Margaret war mein absoluter Lieblingacharakter der Geschichte. Das obige Zitat stammt von ihr und ich mochte ihre selbstbewusste Art total gerne.Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um einen viktorianischen Krimi, der Schreibstil war der Zeit angepasst. Dennoch mangelt es nicht an Humor. Erzählt wird aus Sicht von Dr. Doyle.Wir begleiten das Trio bei der Suche nach Informationen und Hinweisen, die zur Ergreifung des grausamen Mörders führen, der sich selbst Jack the Ripper nennt.Die Kapitel haben eine angenehme Länge. In der zweiten Hälfte gibt es neben der Ich Perspektive Doyles auch Briefe, die Abweschlung bringen.Der Titel hat mich sofort neugierig gemacht, ich konnte mir aber nicht vorstellen, wie der Autor Conan Doyle, den Erfinder von Sherlock Holmes, mit Jack the Ripper verbindet. Ich muss sagen, das ist Bradley Harper sehr gut gelungen. Auch wenn es sich um einen fiktiven Roman handelt, werden einige wahre Ereignisse eingeflochten.Harper ist Pathologe, was man merkt. Ich fand die Ausflüge in die Pathologie und Anatomie interessant. Vieles was heute an Untersuchungsmethoden selbstverständlich ist, steckte damals noch in den Kinderschuhen. Auch was die Polizeiarbeit angeht. Wusstet ihr, was ein "portrait parle" ist? Das Gedächtnisprotokoll ist der Vorläufer des Phantomsbildes... Für mich war es ein tolles Leseerlebnis in die viktorianische Zeit. Gerne mehr davon, Mr. Harper