"Sind wir noch zu retten?" von Luis Teichmann, Rettungssanitäter in Köln, gibt Einblicke hinter die Kulissen des Rettungsdienstes. Schonungslos und ehrlich erzählt dieses Buch von den Abgründen des Lebens und in wie weit unser Land sein Wirken dabei hat. In aufwühlenden Worten blickt der Autor zum einen theoretisch auf sein Berufsbild im Rettungsdienst und belegt diese aber auch durch, meiner Meinung nach, gut gewählte Fallbeispiele, die sich hin und wieder unterscheiden und doch viel zu oft wiederholen, was am Ende dazu führt, dass viele Rettungsdienstmitarbeiter gefrustet sind, von der immer wiederkehrenden Spirale in der sie sich "gefangen" sehen. Dabei verweist Luis Teichmann aber auch, für mein Empfinden, sehr gut auf mögliche Ansätze um diese Problematik zu lösen. Erschreckend waren für mich, selbst als ehemalige Rettungsdiensdlerin aktiv, nicht die Einsätze bzw. Fallbeispiele an sich, sondern dass ich mich selbst beim Lesen des Buches sehr oft in gewisse Einsatzszenarien zurückgeworfen fühlte und mich dabei erwischt habe, wie viele Thematiken mir allzu vertraut vorkamen. Damit hat das Buch mir auf sehr eindrucksvolle Weise gezeigt, dass dieses Buch längst nicht ein Rettungsdienstbereich oder gar Bundeslandproblem ist, sondern sich auf ganz Deutschland erstreckt. Von mir gibt es nicht nur eine ganz klare Leseempfehlung sondern viel eher den Appell, dass dieses Buch von möglichst vielen Menschen auch außerhalb des Berufsbereiches gelesen werden sollte um zu verstehen, was genau dieser Beruf mit Menschen und aber auch der Gesellschaft macht.