Insbesondere bei Individualreisenden ist der Verlag Michael Müller natürlich ein Begriff. Als Südfrankreich-Fan ist mir natürlich auch der Name Ralf Nestmeyer bestens bekannt, stammen aus seiner Feder doch mehrere große Reiseführer etwa für das Languedoc-Roussillon, die mich bereits seit Jahren begleiten.Den vorliegenden Reiseführer Paris, aktuell bereits in der 14.Auflage erschienen, kannte ich bislang aber nicht.Ich kenne Paris aus einigen Besuchen, die jedoch inzwischen viele Jahre zurückliegen; von daher war ich gespannt, was ich noch wiedererkennen würde, bzw. was alles "neu" ist in meiner Lieblingsstadt.Auf Einzelheiten einzugehen finde ich überflüssig, bürgen doch die Reiseführer von Ralf Nestmeyer, soweit möglich, stets für sorgfältige Recherche, Vollständigkeit und Detailgenauigkeit. Das wird auch diesmal so sein, den letzten Beweis erbringt natürlich erst der nächste Besuch. Allenfalls vermisst habe ich einen oder zwei Sätze über mögliche langfristige Auswirkungen der Olympischen Spiele.Hervorheben möchte ich allerdings den für mich ungewohnten Aufbau des Führers. Eingeteilt ist dieser nämlich in 13 eigenständige Besichtigungstouren und ein Kapitel zur Peripherie. Die Touren sind generell für eine Erkundung zu Fuß konzipiert, was prima zu Paris passt, denn Paris ist eine der wenigen Metropolen, die man, notfalls mit Hilfe der Metro, problemlos fußläufig entdecken kann.Nachdem ich mich auf diese Form der Darstellung mal eingelassen hatte, habe ich mich sofort in eine Stadtführung mit einem talentierten Guide versetzt gefühlt - und es sehr genossen. Voraussetzung ist aber, dass man sich an die vorgeschlagene Route hält, sonst artet der Aufenthalt zu einem hektischen hin- und- her Blättern aus. Aber die Touren sind mit Bedacht ausgearbeitet und es ist für alle etwas dabei und man muss sich ja nicht unbedingt alle Touren für einen einzigen Aufenthalt vornehmen.Als Paris-Besucher, der noch aus der Vor-Smart-Zeit stammt, bin ich sehr dankbar für den beigefügten Stadtplan. Ich schätze zwar auch die Möglichkeiten der neuen technischen Möglichkeiten von google - maps u.ä., aber für einen Eindruck der Umgebung bevorzuge ich bis heute eine analoge Karte. Der abgedruckte Metro-Plan, unerlässlich für einen Paris-Besuch, ist aber für meine Augen zu klein ausgefallen; ein statt dessen ebenfalls beiliegender Plan im größeren Maßstab würde mir helfen.Aber das soll den hervorragenden Gesamteindruck beileibe nicht beeinträchtigen. Der kleine Führer wird mir beim nächsten Parisaufenthalt ohne Zweifel gute Dienste leisten.Fazit: Hochverdiente *****