»Geschrieben als Tagebuch in 15 Kapiteln, die sich jeweils einem Tag widmen, erhalten Lesende Einblick in die Fragilität des jugendlichen Erlebens, welches jederzeit vom metaphorischen Rand zu kippen droht. Dass bereits am Anfang vorweggenommen wird, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird, erzeugt einen dynamischen Erzählsog. In Ambivalenzen wird vom gemeinsamen Miteinander, aber auch von einer Verliebtheit jenseits von Klischees erzählt. Eva Rottmann lässt ihre Figuren in lebensnahen Diskursen zu aktuellen, existenziellen und philosophischen Themen zu Wort kommen. Ihre feinfühlige Sprache bewegt sich souverän und mit tiefgründiger Leichtigkeit im Kosmos der Adoleszenz. Ein herausragender Coming-of-Age-Roman, der Jugend in all ihren Facetten ernst nimmt. « Jurybegründung Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2024
»Die 17-jährige Ari, Maler-Lernende, erzählt rotzig, klug und äusserst authentisch: von ihren verwirrenden Gefühlen für Tom, von Geschlechternormen, die nicht zu ihrer Realität passen wollen, von psychischer Krankheit und immer wieder vom Freiheitsgefühl auf dem Skateboard. Wichtige und aktuelle gesellschaftliche Themen werden auf sensible Art angesprochen, weil sie selbstverständlich zu Aris Lebenswelt gehören, und wirken so nie bemüht oder moralisch. Ganz in der Gegenwart verhaftet und gut rhythmisiert bietet dieser Jugendroman ein grosses Lesevergnügen. « Jurybegründung Nominierung Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis 2024
»Zwischen Hochhaussiedlung und Skatepark, zwischen Loslassen und Festhalten: Eva Rottmann erzählt einfühlsam und geradeaus von jungen Leuten und großen Gefühlen. [ ] Die in der Schweiz lebende deutsche Autorin lässt Ari in einem sehr direkten, ins Herz treffenden Ton erzählen unsentimental und selbstironisch, gleichzeitig schnoddrig und genau. [ ] Es geht um junge Menschen, die nicht wissen, ob sie stillstehen oder vorwärtsgehen; um Entscheidungen und Möglichkeiten, auch solche, die fehlen. « Hartmut El Kurdi, ZEIT / Jurybegründung LUCHS des Monats Dezember 2023
»Mit der namensgebenden Prinzessin Arielle, die ihre lange Zeit von der Bildfläche verschwundenen Mutter liebte, hat [Ari] nicht viel gemein. Nicht nur, dass sie nicht versteht, wie frau für einen Prinzen ihre Stimme aufgeben kann, ganz grundsätzlich hat sie mit den patriarchalen Strukturen des Films und der Gesellschaft nichts am Hut. Stattdessen wird sie von Rottmann [ ] als eine Figur gezeichnet, die an vielen Genderstereotypen vorbeischrammt, diese im Text kritisch aufgreift und dekonstruiert. [ ] Auch das Verliebtsein [nimmt] einen zentralen Stellenwert ein, gelingt aber erfreulicherweise abseits von Kitsch. [ ] Zwischen all dem finden familiäre Dynamiken, gesellschaftspolitische Themen wie die Schere zwischen Arm und Reich sowie psychische Krankheiten ihren Raum und charakterisieren Aris heterogenes Umfeld. « Alexandra Hofer, STUBE: Lektorix des Monats
»Was vielen Autoren nicht gelingt, ist, in so eine Kultur eben wie das Skaten einzusteigen Frau Rottmann schafft das wunderbar, selbst bis in die Fachbegriffe hinein, das Skaten so lebendig zu machen aus der Szene heraus, dass es in jeder Hinsicht auch Jugendliche ansprechen wird. « Robert Elstner, DLF, Beste 7
»Ari ist schnell im Kopf, schnell im Urteil und rasant auf dem Board. [ ] Eva Rottmann erzählt schnell, cool und sehr nahbar. Sie nimmt es mit Enttäuschungen und Verlusten auf und mit Träumen, trotz allem. Mit überwältigender Sympathie und Gespür für ihre Figuren macht sie aus Am-Rand-Stehern selbstbewusste Mitspieler. « Christine Knödler, Süddeutsche Zeitung, 15. 12. 2023
»Vordergründig handelt [ Kurz vor dem Rand ] von Aris erster Liebe, doch in ihren Reflexionen und den Dialogen ihrer Skater-Clique offenbaren sich Gedanken zu Geschlechteridentität und Gesellschaftskonventionen. [ ] Die in Zürich lebende Autorin beschreibt präzise und eindringlich Empfindungen, zugleich erzählt sie mit Humor, ungeschönt und direkt, mit Ausdrücken aus Jugendsprache und Skaterszene. « Andrea Lüthi, NZZ
»Eva Rottmann schreibt sehr direkt und mit einer Wucht, die man sofort ins Herz schließt. Und sie wendet Wolfgang Herrndorfs Trick an, der seinen Roman "Tschick" zu einem Klassiker machte: Ihre Sprache klingt nach Jugendsprache, ist aber eine Kunstsprache, die weder anbiedernd noch lächerlich klingt. « Katja Eßbach, NDRkultur, 3. 8. 2024
»Den rotzigen Ton lässt Eva Rottmann ihre Ari in den 15 Kapiteln durchhalten, in denen sie Tag für Tag schildert, wie das Auftauchen von Tom Chaos in ihre Gefühle und ihre Ferien als Maler-Auszubildende bringt. [ ] Auch wer Happy Ends mag, sollte dieses Buch jedem Eis vorziehen. Denn Ari lernt, dass es Anfänge und Enden, egal ob gut oder schlecht, eigentlich gar nicht gibt. In irgendwas steckt man immer mittendrin. « Andrea Kachelrieß, Stuttgarter Zeitung, 20. 8. 2024
»Eva Rottmann hat in ihrem neuen Jugendroman eine Hauptfigur gefunden, die man einfach mögen muss: zornig und ruppig, selbstbewusst und mutig, auch verletzlich, vor allem wenn es um ihre Rolle als Mädchen und die Liebe geht. [ ] Spannend und einfühlsam, sprachlich stimmig, dramaturgisch geschickt und mit viel Sachkenntnis entwickelt Rottmann Aris Geschichte vor dem Panorama einer besonderen, aber trotzdem nachvollziehbaren Familiengeschichte und einer Clique von Skatern, von denen jede und jeder gleichzeitig originell und typisch ist. Unbedingt lesenswert! « Karl-Heinz Behr, Eselsohr
»Eva Rottmann legt eine beeindruckende und lesenswerte Coming-of-Age-Geschichte vor, die konsequent aus der Sicht der 17-jährigen Protagonistin erzählt wird. Ein wunderbarer Jugendroman, der die Zerbrechlichkeit der jugendlichen Psyche gelungen thematisiert. « Simone Leinkauf, BuchMarkt
»Auch mit diesem Buch beweist Eva Rottmann, wie gut sie sich in Jugendliche einfühlen kann. Die Figuren, deren Sprache und Handeln, das alles passt, ist stimmig, treffend und überaus glaubhaft. Besonders gelungen ist der Autorin zudem die Darstellung der Lebenswelten und Milieus. Da steht vieles zwischen den Zeilen, aber so stimmig, dass man oft glaubt, mit dabei zu sein. Eva Rottmann schreibt in der Sprache von Jugendlichen, sie tut dies gekonnt und an keiner Stelle anbiedernd. « Maria Riss, Zentrum Lesen
»Es ist Eva Rottmanns großes Verdienst, dass sie diesem Lebensgefühl in ihrem Roman eine Sprache schenkt, eine, die selbst durch die Luft wirbelt, die von einer tiefgründigen Leichtigkeit ist und in der sich immer wieder die reizvolle Kombination von Skater-Coolness und Sehnsucht zeigt. [ ] Sie findet Worte für das Wunder der Zuneigung, gestaltet unterschiedliche Lebenswelten, die aufeinanderprallen, lässt Aris Welt in frischen, humorvollen Dialogen lebendig werden. « Susann Kreller, 1001 Buch
»Ari, das ist die Hauptfigur aus Kurz vor dem Rand . Ein toughes Mädchen, eine Skaterin, die ihr Ding durchzieht, bis sie sich in Tom verknallt, der auf cool macht, aber eigentlich psychisch krank ist. Sein Vater war depressiv und hat sich umgebracht, sprechen tut Tom nicht darüber. Geschrieben hat den Jugendroman Eva Rottmann, selbst eine angefressene Skaterin viele Junge sind psychisch belastet, der Umgang damit ist nicht einfach: Ich glaube, es hat sich einiges verändert, es ist sehr viel besser geworden, man redet mehr darüber, es ist viel weniger ein Tabu, aber gleichzeitig ist es, glaube ich, schon noch recht schwierig, dass wir Selbstverständlichkeit haben als Gesellschaft, damit umzugehen. [ ] [ ] Sich etwas trauen, über Gefühle sprechen, sich verletzlich zeigen das lernen die Kids im Lauf der Geschichte; psychische Probleme gehören zur Lebenswelt der Jungen einfach dazu. « Andrea Vetsch, srf. ch, 7. 3. 2024