Mitten in der Nacht wird Kardinal Ciban angeschossen und dämmert fortan im Koma dahin, während ein Wissenschafter ein rätselhaftes Treffen mit ihm nicht überlebt hat. Welche Verbindung besteht zwischen den beiden? Und wer war hier Täter und wer das Opfer? Die Getreuen des Kardinals erhalten geheimnisvolle Nachrichten, die Ciban für den Fall der Fälle vorbereitet hat. Schon befinden sie sich inmitten einer nebulösen Schnitzeljagd, die sie quer durch den Vatikan führt. Der Schlüssel liegt bei Schwester Catherine Bell und ihrer Gabe, um das Rätsel um den Kardinal zu lösen. Die Hinweise führen zu einem mysteriösen Jungen und einem sagenumwitterenden Orden, der älter als die Menschheit ist. Die Geschichte ist flott und lebendig geschrieben und man muss ab und zu zwischendrin nach Luft schnappen. Sorgfältig gestaltete Charaktere räumen mit so manchen Vorurteil gegenüber des Lebens im Vatikan auf und ziehen den Leser regelrecht in ihre Geschichte rein. Während man mit ihnen Geheimräume entdeckt, Inschriften entziffert und Visionen enträtselt wechseln die Erzählstränge zwischen mehreren Perspektiven und geben den Blick auf die Zusammenhänge frei. Trotzdem hätte gerade der treibende Mythos der Geschichte weiter ausgebaut werden können. Alte Rätsel werden entschlüsselt, negative Konsequenzen werden angedeutet, jedoch fehlt hier der gewisse Funke, der dem Mythos das Mystische verleiht. Fazit: Ein schwungvoller Thriller, der den Leser in die Geheimnisse und Geheimarchive des Vatikans eintauchen lässt.