Danzig/England 1471: zwischen der Hanse und England tobt ein erbitterter Seekrieg, in dem sich vor allem ein Mann hervorgetan hat: Paul Beneke. Manche nennen ihn auch The Devil oder Seeheld, aber Paul Beneke sieht sich einfach nur als Kaperfahrer der Hanse, der von seinen Dämonen getrieben wird.
Till Landers ist ein junger Kaufmannsgeselle, der sich in London zu beweisen versucht. Gelingt es ihm, das Geschäft erfolgreich abzuschließen, winkt ihm nicht nur die Aufnahme als Kaufmann, auch bekommt er die Tochter seines Herrn zur Frau. Doch dann wird die Hansestation in London überfallen und Landers gerät in Gefangenschaft. Ihm gelingt zwar die Flucht, doch er steht mit leeren Händen dar. Wie soll es mit ihm weitergehen? Dann begegnet er Paul Beneke.
Axel S. Meyer nahm mich mit auf große Fahrt. Zunächst lernte ich Till Landers kennen und Paul Beneke fürchten. Als die beiden sich aber dann über den Weg liegen und ihn gemeinsam weiter beschritten, wurde auch ich Teil der Mannschaft. Das Buch gliedert sich in drei große Teilbereiche, die aber letztlich zusammenhängen.
Die Geschichte ist spannend geschrieben und zeigt nicht nur die politische Situation auf, sondern gibt auch Einblicke in Seefahrt und menschliche Abgründe. So konnte ich nicht nur Landers, sondern auch Bernt Pawest, einem Mann, der Paul Beneke Rache geschworen hat und dem Florentiner Tommaso Portinari über die Schultern blicken.
Das Leben an Bord und auf hoher See wird sehr anschaulich beschrieben, wie auch die Schlachten, in denen Landers hineingerät. Dank einer Karte zu Beginn des Buches, konnte ich mich besser orientieren und die Wege der Schiffe leichter verfolgen.
Einzig eine Darstellung der im Buch vorkommenden Schiffstypen wäre noch praktisch gewesen oder ein Personenglossar. Aber letztlich fand ich mich zurecht und konnte der Geschichte problemlos folgen.
Das Nachwort gibt spannende Einblicke über Wahrheit und Fiktion der Geschichte und ich frage mich, wie es wohl mit Paul Beneke und Till Landers weitergegangen ist. Eine Fortsetzung sehe ich allerdings nicht, für mich das Buch abgeschlossen.
Fazit:
Ein spannendes Seeabenteuer zu einer unruhigen Zeit, bei der persönliche Gefühle mit eine Rolle spielen und so manche Entscheidung beeinflussen. Vor einem historisch-belegbaren Gerüst zudem noch informativ und mitreißend geschrieben, so dass ich selbst an mancher Stelle den Schlachtruf Wir sind die Herren der See fühlte.