Feel-Good-Stories sind bei mir generell immer willkommen, insbesondere jene mit heimeligen Small-Town-Vibes - aber gerade die kuschelige Jahreszeit Herbst ist in meinen Augen geradezu prädestiniert für Romane dieser Art. Folglich war ich enorm gespannt auf das vorliegende Werk und in puncto Kleinstadt-Feeling hält es tatsächlich, was das idyllisch anmutende Cover verspricht.Der Schreibstil der Autorin ist locker und modern, nur hin und wieder hätte ich mir eine detailliertere Ausarbeitung einiger Szenen gewünscht, was aber sicherlich dem relativ geringen Umfang geschuldet ist - zusätzliche 100 Seiten hätte ich definitiv begrüßt und sehr gerne gelesen.Was ich wirklich schade fand: Die vielen Rechtschreibfehler. (... "bis der die Sturzflut nachgelassen hatte"; "sie konnte nicht ihn so recht einordnen"; "sie gehört meine Tochter", "Das er [...] alleinerziehender Vater war", etc.) Solche Sätze haben mir das Leseerlebnis etwas holprig gestaltet. Sicher, man kann schon mal darüber hinweglesen und bei ein, zwei Fehlern hätte ich diesen Punkt wahrscheinlich nicht mal erwähnt, aber aufgrund der Häufigkeit dachte ich mir, dass der Hinweis für zukünftige Auflagen gewiss sinnvoll wäre. Hinzu kamen weitere stilistische Kleinigkeiten, die einzeln gesehen nicht tragisch waren, dem Ganzen aber etwas den Zauber raubten. So ist die abwechselnd aus Ritas und Lukes Perspektive erzählte Story durchgehend in der 3. Person erzählt ... in einer Szene heißt es bei Rita jedoch plötzlich "Soweit ich es beurteilen konnte". Solche Fehler bringen mich kurzzeitig total raus, weil ich dann direkt in den Analysemodus schalte (à la 'Habe ich bisher etwas überlesen? Ist das womöglich die Stimme der Autorin, mit der sie sich jetzt quasi in die Handlung einklinkt?!).Mit der Klappentext-Formulierung, dass Luke Rita einst das Leben zur Hölle gemacht hätte, gehe ich nicht 100%ig d'accord. Es las sich für mich anders. Weiterhin hätte ich mich über mehr Hundeszenen gefreut, immerhin hält Luke 24 Hunde auf seiner Ranch.Im Hinblick auf die Versteigerung fühlte ich mich ein klein wenig an Kelly Morans Redwood-Love-Reihe erinnert, was ich durchaus als Kompliment meine. Sehr gut gefiel mir zudem die Tatsache, dass im obligatorischen Drama-Moment kurz vor Schluss ein positiver Twist steckte - sehr erfrischend!¿¿¿¿¿: Der zweite Band der Maple-Leaf-Reihe stellt eine unterhaltsame Second-Chances-Romance dar und lässt sich problemlos als Einzelband lesen (ich selbst kannte den Reihenauftakt auch nicht), allerdings wird die nächste Story so verlockend angeteasert, dass ich nun unbedingt erfahren möchte, was das Schicksal für Lou und Cooper bereithält - "Stürmische Zeiten in Golden Creek" erscheint im Januar 2024 und ich freue mich schon jetzt darauf, bald zu den Creeks zurückzukehren!