Warum ich "Das Septemberhaus" unbedingt lesen wollte?
Deshalb:
Simone St. James: »Schockierend, elektrisierend und absolut originell ... Wenn du meine Bücher magst, sie aber nicht gruselig genug findest, dann ist dieses Buch genau das Richtige für dich.«
Ein viktorianisches Traumhaus, ein erschreckend niedriger Kaufpreis - und ein dunkles Geheimnis, das jeden September aufs Neue erwacht. Margaret weigert sich zu gehen, selbst als die Wände bluten und die Geister der Vergangenheit davon flüstern, was im Keller lauert. Bis der Albtraum eskaliert ...
Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage gelesen.
Und ich wollte es so sehr lieben und euphorisch darüber berichten!
Doch trotz meiner hohen Erwartungen gibt es einen Punkt, den ich einfach nicht ignorieren kann.
Um meine Rezension nicht unnötig auszudehnen, denn der Roman ist wirklich lesenswert, möchte ich nur auf diesen einen Kritikpunkt eingehen.
Für mich persönlich das schwerwiegendste Manko: Die Geschichte ist nicht gruselig. Und genau das sollte ein Geisterhausroman sein. Das ist seine einzige Aufgabe!
Um ehrlich zu sein, hat mich dieses Buch weder erschreckt noch entsetzt.
Dieser Spukhaus-Roman schwebt irgendwo zwischen Mystery, Spukhaus und Wannabe-Horror, fällt dabei ins Nichts und ist somit leider nur ein blasses Flackern im Dunkeln.
Vieles ist wirklich brillant geschrieben (abgesehen von den Dialogen), aber wo bleibt der Grusel, der mich umhaut? Ich wollte Nervenkitzel und Gänsehaut, aber stattdessen bekam ich eine Spukgeschichte mit der Intensität eines lauwarmen Tees, die sich selbst mit einem müden Lächeln erzählt.
Ich wollte keine Story, die sich hinter Ironie versteckt, sondern eine, die es ernst meint, die mich gierig packt und bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.
Wie soll mich etwas erschrecken, wenn es mir so beiläufig serviert wird, als wäre es ein Wetterbericht? Die Geschichte bleibt distanziert und konsequent auf Abstand, zwinkert mir zu und beobachtet ihr eigenes Grauen mit einem Schulterzucken - und genau deshalb fühlt sich nichts wirklich schrecklich, unheimlich oder furchteinflößend an. Genau deshalb bleibt die Angst auf der Strecke. Und das ist echt schade!
Was für ein grandioses Potenzial ist hier an den blutenden Wänden heruntergeflossen?
Das Septemberhaus war leider leider leider nicht das, was ich erwartet hatte. Es hätte ein echtes Grusel-Highlight sein können, wenn es sich selbst ernster genommen und mehr Tiefe gewagt hätte.
3,5 Sterne