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Ein Mann seiner Klasse

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Taschenbuch
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»Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders.«

Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.

Mit großer erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
29. März 2021
Sprache
deutsch
Auflage
Auflage
Seitenanzahl
288
Autor/Autorin
Christian Baron
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
265 g
Größe (L/B/H)
188/122/25 mm
ISBN
9783548064673

Portrait

Christian Baron

Christian Baron wurde 1985 in Kaiserslautern geboren. Er studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Germanistik in Trier. Nach Stationen bei der Lokalzeitung »Die Rheinpfalz« und »Neues Deutschland« sowie Veröffentlichungen bei »nachtkritik«, »Neue Zürcher Zeitung« und »Theater der Zeit« arbeitet er seit 2018 als Redakteur bei der Wochenzeitung »der Freitag«. Sein Debüt »Ein Mann seiner Klasse« wurde von Lesern und Presse gleichermaßen gefeiert und mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet.

Pressestimmen

Eines der besten literarischen Debüts dieser Saison. Überraschend, überzeugend, überwältigend. Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

"Unsentimental und ohne zu moralisieren zeigt Christian Baron in seinem gut geschriebenen, oft auch amüsanten Buch, dass die sogenannten Abgehängten keine naturgegebene Kaste bilden, sondern Menschen sind wie du und ich, voller Sehnsucht und Ehrgeiz nach einem gelingenden Leben. Und er zeigt auch, dass es die Aufgabe einer Gesellschaft ist, diese Chance auch wirklich allen zu geben." Andrea Gerk, DLF

"Es ist in mehrerer Hinsicht ein ganz erstaunliches, großartiges Buch [...], das mit Wucht daherkommt." Ursula May, HR2

"Es ist die grosse Kunst von «Ein Mann seiner Klasse», den darin geschilderten Menschen literarisch eine Würde zurückzugeben, die ihnen im Leben verwehrt war." Neue Zürcher Zeitung

"Ein ergreifend ehrliches und schmerzliches Buch." Brigitte

Christian Baron erzählt einfühlsam von Menschen, die nie eine Chance hatten, deren Leben in Politik, Literatur oder Medien kaum vorkommt. WDR3

Nichts weniger als das Buch der Stunde: Dieses Buch ist kein Roman und keine Autobiografie, keine Reportage und kein Sachbuch. Nein, es enthält nichts weniger als das pralle, hässliche, unsagbar bittere und, ach, auch schrecklich schöne Leben. Es ist das wahre Leben, das Christian Baron in wahrhaftige Literatur verwandelt hat. Rhein-Zeitung

Christian Baron setzt auf die Kraft der schonungslosen Offenheit. Die Wucht seiner Erzählung gibt ihm darin mit jeder Zeile Recht. SR

"Baron ist eine grandiose Mischung aus literarischer Schönheit und politischer Analyse gelungen." Ulrich Thiele, Szene Hamburg

Schlicht beschreibend, ohne Zeigefinger und oft befreiend witzig. Stern

"Kein Westbuch. Kein Ostbuch. Sondern ein Buch, das hinter der parteipolitischen Realität Deutschlands dessen soziale Wirklichkeit zeigt. Ein Bericht über die Ausübung von gesellschaftlicher Gewalt, die von unten nach oben nicht aufhört, sondern die Formen wechselt Schon jetzt eines der interessantesten Bücher mindestens dieses Frühjahrs." Mitteldeutsche Zeitung

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LovelyBooks-BewertungVon Hyperikum am 06.09.2023
Kaiserslautern in den 90ern. Christian wächst mit seinem Bruder in einem Mietshaus auf. Sein Vater arbeitet mehr oder weniger als Möbelpacker, seine Mutter ist Hausfrau. Wenn sein Vater abends unter 10 Flaschen Bier nach Hause kommt ist seine Laune absehbar und die Hoffnung gegeben, dass er sich einfach nur vor den Fernseher setzt. Sollte die Stimmung kippen, wird er ihre Mutter im Schlafzimmer verprügeln, ihren Kopf immer wieder vor die Wand stoßen und sie wird schreien. Der Elvis von oben setzt dann seine Kopfhörer auf bevor er an ihrer Türe vorbeiläuft und die selbsternannte Hausmeisterin, die alles weiß, interessiert es nicht. Christian und sein Bruder liegen dann in ihren Etagenbetten, schwitzen und weinen in ihre Kissen und hoffen, dass es diesmal schnell vorbei geht. Er warf ihr seinen bösen Blick zu. "Wir lesen sie halt¿, sagte er. (Bildzeitung) "Auf Arbeit. Nur weil du dich für was besseres hälst, musste nicht so tun, als wär ich ein Klappspaten. Oder meint ihr, ein Klappspaten könnt seine Familie ernähren?¿ Er kübelte sein Bier in einem Zug, rülpste seine Alkoholfahne in die stickige Rau,luft und zog den Rotz hoch, so laut und so lange, dass jeder, der es zwischenzeitlich hätte vergessen können, sofort wieder wusste, wer hier der Boss war. S. 107Heute ist ihre Mutter im Krankenhaus und sorgt damit für Verwirrung bei den Kindern. Es ist der Tag an dem ihrem Vater ein Super Mario Spiel in die Hände gefallen ist, jetzt zocken sie die ganze Nacht durch und brauchen nicht in die Schule. Christians Mutter, hat zu ihrer Schulzeit Gedichte geschrieben, bis einer der Lehrer sie der Lächerlichkeit bloß gestellt hat, danach schrieb sie nur noch für Opa Willy, für ihn war sie alles. Mit sechzehn wurde sie schwanger und war einfach nur froh ihrem demütigenden Lehrer den Rücken zu kehren. Doch dann verlor sie das Kind nach einem Kaiserschnitt. Der Vater ihrer Tochter zog sich zurück und der Rotschopf fing an ihr den Hof zu machen, Christians Vater. Als er sie rum bekam war sie schon nicht mehr die Strahlefrau, die jeder bewundert hatte. Fazit: Christian Baron erzählt seine schreckliche Geschichte absolut authentisch. Ich glaube ihm jedes Wort. Mit seinem großen Schreibtalent schildert er seine Eltern so, dass ich glaube, sie vor mir zu haben und dabei zu sein. Auch die wenigen Momente, die sein Vater durchscheinen ließ, nicht nur ein aggressives Ekel zu sein, lässt Baron nicht aus. Obwohl die Geschichte brutal ist, mag ich sie sehr. Sie plädiert für ein mehr an Miteinander, mehr Zivilcourage.
LovelyBooks-BewertungVon A_O am 05.09.2023
Sehr interessant und kurzweilig. Gerade, wenn man aus Kaiserslautern kommt.