Heldinnen werden wir dennoch sein

Trotz einiger Längen lesenswert

Zwei Handvoll lebendige, authentische ProtagonistInnen, die einem (der eine mehr, der andere weniger ... wie das eben so ist!) schnell ans Herz wachsen, eine mit flotter Feder geschriebene Handlung, der für mich als ehemalige Kleinenbroicherin (Nachbarort von Vorst/Büttgen) absolut nachvollziehbar geschilderte "Flair" des dörflichen Niederrheins - dieses Buch liest sich weg wie nichts und sorgt währenddessen für vergnügliche Stunden.Ein Sternchen Abzug von der Bestnote gibt?s für die doch allzu klischeehaft entworfenen Hauptfiguren mit ihren je wie vom Reißbrett zugeordneten charakterlichen Eigenarten bzw. Schwächen und dem zu unrealistisch wirkendem Happy End für eine jede von ihnen: Die lebenslang Übergewichtige trägt auf einmal Größe 38 und gewinnt ihren Mann zurück. Die chronisch von Ehrgeiz und Zwangen Getriebene erfährt durch ihre Krebserkrankung Läuterung und erkennt ihre wahre Liebe. Selbst die egoistische Quotenzicke erkennt den Wert von Freundschaft - und die alte Jungfer findet doch noch den Mann ihres Lebens...Auch fand ich die Auflösung der Geschehnisse jenes Sommerabends im Jahre 1984, auf die schon auf dem Klappentext neugierig gemacht wurde, enttäuschend banal. Vielleicht bin ich hier aber auch nur von Christiane Wünsches Krimis "verwöhnt"...:-)