Kringiel vermittelt Geschichtswissen kurzweilig und originell. Genau mein Ding.
Der SPIEGEL-Journalist Danny Kringiel hat im vorliegenden Buch die besten Beiträge seiner 2012 gestarteten Online-Rubrik "Sieben Schritte" versammelt. Dabei verbindet er verschiedenste Themen aus der Weltgeschichte in sieben kleinen Artikeln miteinander. In diesen heiteren bis unerwarteten Kausalketten steckt nicht nur eine Menge Recherchearbeit, sondern auch viel Kurzweil. Ich habe mich während der Lektüre prächtig amüsiert und gleichzeitig allerhand neues, manches Mal auch unnützes (Geschichts-)Wissen dazugewonnen. So habe ich beispielsweise erfahren, dass Frank Sinatras Hit "My Way" auf einem französischen Beziehungslied basiert, Charles Lindbergh einst den Vorläufer der heutigen Herz-Lungen-Maschine konstruierte und Johannes Gutenberg gelernter Goldschmied gewesen ist. Der Autor hat sein originelles Konzept bis zum Schluss konsequent und damit überzeugend durchgezogen. Diese Art der Geschichtsvermittlung ist spannend und m. E. zeitgemäß. Denn grade weil die "Geschichtshappen" alles andere als angestaubt präsentiert werden, laden sie zum vertiefenden Studium einzelner Themen und Bereiche ein.Insgesamt hat Danny Kringiels vergnügliche Buchidee genau meinen (Lese-)Geschmack getroffen, so dass ich die 315 Seiten relativ zügig durchgelesen hatte und sich danach etwas Wehmut einstellte. Schon allein die ungewöhnlichen Kapitelüberschriften, z. B. "Wie Cäsar den FC Bayern gründete" oder "Wie die Schweinegrippe Lang Lang zum Piano-Weltstar erhob", sind eine Lektüre wert.