Was sind systematische Metaphern? Wie intelligent ist die Buchstabenschrift? Mü ssen Wahrheitstheorien wahr sein? Wie ist das Verhä ltnis von Sachen (i. e. kulturellen Gegenstä nden) und Sä tzen (d. h. sprachlichen Einheiten) zu beschreiben? Dirk Westerkamps grundlegende Untersuchung widmet sich dem noch kaum systematisch behandelten Verhä ltnis von Sprach- und Kulturphilosophie.
Die Aufgabe der Kulturphilosophie besteht in der theoretischen Reflexion kultureller Tatsachen. Sprache wird ihr dabei nicht nur als Medium des kulturellen Gedä chtnisses zum Thema: Die Sprache ist sowohl selbst eine kulturelle Tatsache als auch Bedingung der Mö glichkeit kultureller Faktizitä t ü berhaupt. Die Kulturphilosophie muss sich daher der Sprachanalyse bedienen, um ihren Gegenstand, das sich stä ndig neu anordnende Ensemble kultureller Tatsachen, angemessen bestimmen zu kö nnen.
In einer Reihe von grü ndlichen Einzelstudien untersucht Dirk Westerkamp das Verhä ltnis von Sachen und Sä tzen als systematisches Problem, das die Formen der symbolischen Reflexivitä t der Sprache in zwei ihrer wichtigsten philosophischen Facetten zu diskutieren erlaubt: in sowohl sprachphilosophischer wie wahrheitstheoretischer Hinsicht.
Sprache und Schrift werden damit auf doppelte Weise thematisch: einmal als symbolische Ordnung kultureller Tatsachen und zweitens als Medien unseres Wahrheitsverstä ndnisses. Entsprechend geht es im ersten Teil des Buches anhand des Leitbegriffs der symbolischen Reflexion um Verstehen und Nichtverstehen, Metaphern und Schrifttheorie und im zweiten um die Problematik einer sprachpragmatischen Wahrheitstheorie kultureller Tatsachen.
In der hierfü r gewä hlten Perspektive wechseln nicht nur historische und systematische, sondern auch methodische Zugä nge: Sprachanalyse, Hermeneutik und Kulturphilosophie gehen eine ebenso spannungsreiche wie produktive Verbindung ein.