Teil I der Tudor-Trilogievon Elizabeth FremantleEngland, 1543: Nach der Hinrichtung seiner fünften Frau (1541) ist der König von England,Heinrich VIII, auf der Suche nach seiner nächsten. Als der Ehemann vonKatherine Parran einer Krankheit verstirbt, glaubt er, sie gefunden zu haben. Doch Katherine liebt einen anderen.Wird sie den Avancen des Königs nachgeben?Schon auf Seite 81 wollte ich den Roman von Elizabeth Fremantle abbrechen. Die Handlung kam nicht in Schwung. Der historisch informierte Lesende weiß, dass Katherine die sechste und letzte Ehefrau von Heinrich dem Achten wird, also ja, natürliche gibt sie den Avancen des Königs nach. Er war schließlich der mächtigste Mann Englands. Doch Fremantle versucht daraus eine langsam aufbauende Spannung zu erzeugen. Diesmisslingt.Der Lesende quält sich durch die Handlung sowie durch die Liebelei der Protagonistin mit ihrem LiebhaberThomas Seymour. Besagte Seite veranlasste mich zumAugenrollen und genervtem Aufseufzen. Ich will nicht prüde klingen, doch die Szene zwischen Katherine und Thomaslas sich eher wie eine kannibalistische Fressorgie als ein erotisches Techtelmechtel."Er hat sie mit Begehren durchflutet; sie will ihn bei lebendigem Leib verschlingen, will ihn in ihre Tiefen ziehen, ihn schlucken, verdauen, ihn zu einem Teil von sich machen."Dass historische Romane auch ansprechendere Formulierungen beinhalten können, haben schon andere Schriftsteller bewiesen.Ich wollte dem Roman noch eine Chance geben, hoffte darauf, dass die Handlung endlich mal an Fahrt aufnimmt.Doch leider tuckerte sie auch nach der Heirat von Katherine und Heinrich wie im zweiten Gang auf der Autobahn voran - eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer und vor allem für meine Geduld als Leserin.Auf Seite 232 von 431 war dann endgültig Schluss für mich. Erst die verstörend unappetitlichen Sexszenen, dann die ewig zehrenden Diskussionen über die "wahre" Religion und schließlich stirbt einer nach dem anderen.Der erhoffte unterhaltsam-rasante Roman bremst immer wieder ab und verbleibt schließlich ausrangiert auf dem Abstellgleis. Ob ich dem dritten Teil der Reihe noch eine Chance geben sollte? Den zweiten Teil, der während der Regierungszeit von Mary I, der ersten Tochter von Heinrich VIII, "spielt", habe ich bereits vor wenigen Jahren gelesen. Das Schicksal der Grey-Schwestern war interessanter dargestellt.https://www.lovelybooks.de/autor/Elizabeth-Fremantle/Im-Schatten-der-K%C3%B6nigin-1208145362-w/rezension/2328947823/Das Spiel der Königin| Elizabeth Fremantle| aus dem Englischen von Sabine Herting| Penguin Verlag| 2020| 445 Seiten| 10,00€