Sara Crewe ist noch jung, als ihr Vater sie von Indien auf eine Privatschule nach London schickt. Mit ihren perfekten Manieren, ihrer natürlichen Art, ihrem Reichtum und ihrer Phantasie entzückt und eckt Sara gleichermaßen bei Ihren Mitmenschen an. Als ihr Vater unerwartet stirbt, bleibt sie mittellos zurück, wird aber von den Schulleiterinnen als Dienstmagd gegen Kost und Logie am Haus behalten. Ein schwieriger Abschnitt ihres Lebens folgt, doch Sara hat heimliche Verbündete und weiß auch den sozialen Fall zu meistern.Als in den 1990ern die Serie "Kleine Prinzessin Sara" lief, habe ich diese verschlungen und geliebt. Lange wollte ich die literarische Vorlage lesen und habe es nun - finally - getan und bin vom Buch ebenso angetan. Hodgson Burnett weiß mit ihrem Buch zu überzeugen - nicht nur fängt sie das London um die Jahrhundertwende sehr gut ein, auch ihre Charaktere sind toll gezeichnet - allen voran Sara, die im Mittelpunkt des Buches steht. Dabei vermittelt die Autorin eine Art von Humanismus und Menschlichkeit, wie man ihn nur selten antrifft. Trotz widrigster Umstände, lässt sie ihre Hauptprotagonistin jene gütige Person bleiben, die sie schon immer war. Gleichzeitig zeigt sie in der Mißgunst der anderen, jene charakterlichen Schwächen auf, die dazu führen, dass Sara mißverstanden wird - weil man sich so viel Güte schlichtweg nicht vorstellen kann. Denn Sara behandelt alle Menschen gleich - egal ob das Dienstmädchen Becky, das hungernde Kind vor der Bäckerei, die Lehrerinnen oder den indischen Gentleman von nebenan ist. Und diese Message, man möchte schon fast von Moral sprechen, ist einfach zeitlos: Behandle andere, wie du selbst behandelt werden willst. Sei gütig und dankbar für das was du hast. Freu dich an den kleinen Dingen im Leben. Kurzum: Ein Roman, der die Zeit überdauert hat und noch immer gut lesbar ist. Mit toller Message, guter Story und einer liebenswerten Hauptprotagonistin. Lesenswert.