Angenehm zu lesende Jugend-Mystery-Geschichte, die nicht zu anspruchsvoll ist.
Avery Grambs erbt aus dem Nichts fast das gesamte Vermögen von Multimilliardär Tobias Hawthorne. Damit ist sie erstmal absolut überfordert, vor allem, weil sie nicht weiß warum. Genau sowenig wissen es die Verbliebenen von Hawthorne, dessen Töchter und Teile seiner Enkel es sich zur Aufgabe gemacht haben, genau das herauszufinden und Avery zu enterben, wenn möglich. Um ihr Erbe zu bekommen, muss Avery allerdings ein Jahr lang in das Familienanwesen ziehen, in dem der Rest auch weiterhin lebt, außer es gibt einen triftigen Grund, weshalb Avery sie einzeln herauswerfen darf. Allerdings sind Hawthornes Töchter, Enkel und auch sein Schwiegersohn weniger begeistert davon.Das ganze entwickelt sich zu einem kleinen, nervenkitzelnden Mystery, während Avery auf der einen Seite ebenfalls versucht herauszufinden, weshalb sie geerbt hat und auf der anderen Seite ihr Leben zwischen Reichtum, Paparazzi und dem gewalttätigen On-Off-Freund ihrer Schwester zu bestreiten. Durch die Beziehung von ihrer Schwester Libby zu Drake spricht Barnes ein schwerwiegendes Thema (missbräuchliche Beziehungen) an, und zeigt ebenfalls, wie schwer es trotz Support und Fluchtort für Opfer sein kann, sich dem zu entziehen. Im Buch steht allerdings mehr die Beziehung zwischen Avery und den Enkeln von Tobias Hawthorne im Vordergrund, die anders kaum sein könnten: Sie sind verspielt oder draufgängerisch bis verrückt oder sehr posh. Während sie gemeinsam versuchen, das Rätsel um das Erbe zu lösen, wachsen die fünf zusammen und Avery fühlt sich zu zweien der Enkel hingezogen. Doch das ganze entpuppt sich auch als nicht gerade einfach.Der Schreibstil ist leicht verständlich und das Buch lässt sich entspannt durchlesen, immerhin ist es ein Young-Adult-/ Jugend-Mystery-Geschichte. Wer also etwas anspruchsvolleres sucht, sollte nicht zum Buch greifen. Wer, wie ich, einen netten seichten Einstieg ins Genre Mystery haben möchte, dem kann ich Inheritance Games nur empfehlen.