Buchinhalt:
Colorado Territory, 1871: Catherine ist Hebamme aus Leidenschaft. Als die junge Kit bei der Geburt ihres Babys stirbt, ringt sie Catherine das Versprechen ab ihren neugeborenen Sohn nach Colorado zu seinem leiblichen Vater zu bringen. Catherine willigt ein, denn sie wurde unfreiwillig Zeugin eines Mordes und ist nun auf der Flucht. Dylan McQuaid, der Kindsvater, staunt nicht schlecht, als plötzlich eine junge Frau mit Baby vor ihm steht und hält Catherine aufgrund einer Namensgleichheit für Kit, die Mutter eines Sohnes....
Persönlicher Eindruck:
Im fünften und abschließenden Band ihrer Neuanfang in Colorado-Reihe dreht sich alles um den noch verbliebenen Bruder Dylan, der inzwischen Sheriff von Fairplay geworden ist und seinem Leben als Luftikus und Frauenheld abgeschworen hat. Nicht minder erstaunt darüber, dass er einen kleinen Sohn hat, nimmt er sich der vermeintlichen Kindsmutter an und heiratet sie wobei er fortan seine Vaterfreuden genießt und auch für Catherine ein liebevoller und treusorgender Ehemann ist.
Catherine hat inzwischen eine Beziehung aufgebaut zu Baby Austin und tun nur wenig, das Missverständnis aufzuklären. Denn das würde bedeuten, dass sie sich einem ungewissen Schicksal ergeben müsste man wirft ihr fälschlicherweise vor, am Tod der leiblichen Mutter Schuld zu sein.
Mir hat die Rückkehr nach Fairplay und ins Colorado des 19. Jahrhunderts wieder äußerst gut gefallen. Jody Hedlund vermag vortrefflich, Kopfkino für jeden Westernfan zu erzeugen: die Figuren, auch die Nebencharaktere, haben Profil und Tiefe, die Handlung ist eingängig und man fühlt sich als Leser sofort heimisch. Ich habe mit viel Wehmut die letzte Seite schlussendlich zugeklappt, denn ich war gerne Gast im Colorado Territory.
Inhaltlich steht der Band gut auch für sich allein, ist aber der 5. Teil einer Reihe, wobei die Einzelhandlungen geschlossen sind und gut auch solo gelesen werden können. Es tauchen alte Bekannte wieder auf und so formt sich aus den Geschichten letztendlich ein großes Ganzes.
Die Wandlung von Dylan vom Frauenheld und kartenspielenden Säufer hin zum bodenständigen Sheriff und Familienvater hat mich durchweg überzeugt. Sie ist authentisch und nachvollziehbar geschildert, auch Dylans Kampf, ja nicht wieder in alte Muster zurück zu fallen. Seine höfliche, liebevolle und vor allem zurückhaltende Art Catherine gegenüber empfand ich als sehr angenehm, sie machte es auch für Catherine leicht, sich in die Mutterrolle einzufinden.
Vom christlichen Aspekt her behandelt der Roman Themen wie Vergebung, Neuanfang, Nächstenliebe und Gottvertrauen, die christlichen Grundtöne sind dabei sehr dezent in den Alltag der Figuren eingeflochten.
Schlussendlich gipfelt die Verwechslungsgeschichte in einem spannenden Höhepunkt, dessen Lösung noch einmal den integren Charakter der Figuren beweist. Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Westernfreunde!