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Welten auseinander

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Taschenbuch
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Das Mädchen wird in Ostberlin geboren. Julia ist acht, als ihre Mutter sie und die Schwestern in den Westen, erst ins Notaufnahmelager Marienfelde und dann nach Schleswig-Holstein mitnimmt. In dem chaotischen Bauernhaus kann die Dreizehnjährige nicht länger bleiben und zieht aus, nach Westberlin. Neben der Sozialhilfe verdient die Schülerin Geld mit Putzen, sie lernt ihren Vater kennen und verliert ihn unmittelbar, macht ihr Abitur und begegnet Stephan, ihrer großen Liebe. Wenn sie sich erinnert, ist es Gegenwart.

»Welten auseinander« ist Julia Francks bewegende Erzählung einer ungewöhnlichen Jugend voller Brüche und Unsicherheiten; ein schmerzhaft-schönes Buch der Selbstbehauptung, das von Scham und Trauer so genau erzählt wie von Tod und Liebe. Schreiben und Literatur erweisen sich als Instrumente des Bleibens, vorerst.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
29. März 2023
Sprache
deutsch
Auflage
3. Auflage
Seitenanzahl
368
Autor/Autorin
Julia Franck
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
324 g
Größe (L/B/H)
192/128/30 mm
ISBN
9783596033997

Portrait

Julia Franck

Julia Franck wurde 1970 in Berlin geboren. Sie studierte Altamerikanistik, Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin. 1997 erschien ihr Debüt Der neue Koch , danach Liebediener (1999), Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen (2000) und Lagerfeuer (2003). Sie verbrachte das Jahr 2005 in der Villa Massimo in Rom. Für ihren Roman Die Mittagsfrau erhielt Julia Franck den Deutschen Buchpreis 2007. Der Roman wurde in 40 Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt (2023, Regie: Barbara Albert). Nach Rücken an Rücken (2011) erschien zuletzt Welten auseinander (Platz 1 der SWR-Bestenliste). Für ihr Werk wurde sie 2022 mit dem Schiller-Gedächtnis-Preis ausgezeichnet.


Literaturpreise:

1995 Siegerin beim Open Mike-Wettbewerb

1998 Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste

1999 Stipendium der Stiftung Niedersachsen

2000 3sat-Preis in Klagenfurt

2004 Marie Luise Kaschnitz Preis

2005 "Roswitha Preis" der Stadt Bad Gandersheim

2007 Deutscher Buchpreis

2010 war die englische Ausgabe der Mittagsfrau auf der Shortlist des Independent Foreign Fiction Prize und auf der Shortlist des Jewish Quaterly sowie für den internationalen IMPAC nominiert.

2022 Schiller-Gedächtnis-Preis


Pressestimmen

Bewegende Frauenporträts! Karin Waldner-Petutschnig, Kleine Zeitung

Julia Franck zeichnet hier nicht nur eine ungeheuerliche und gleichzeitig packende Lebensgeschichte nach, sondern lässt auch ein bedeutendes Stück Zeitgeschichte aus der Innenperspektive entstehen. Maria Renhardt, Die Furche

Ein radikal ehrliches, radikal gutes Buch. EMMA

Ein Buch des Selbstbehauptung, das vor Scham und Trauer so genau erzählt wie von Tod und Liebe. Gour-med

[...] man gerät immer wieder so stark in den Sog des Erzählten, dass man fast vergisst, dass Welten auseinander ja gar kein Roman ist, sondern eine spannende und bisweilen tragische Lebensgeschichte. Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung

bewegend, berührend, emotional und faszinierend und großartig erzählt Wilfried Funke, Schongauer Nachrichten

ein faszinierender deutsch-deutscher Familienroman, in dessen Mittelpunkt vor allem starke Frauen stehen Goslarsche Zeitung

Die furiose Geschichte einer Selbstermächtigung, selbst über den Tod hinaus. Brigitte Woman

Die besondere Erzählung einer ungewöhnlichen Kindheit und Jugend, ein Buch der Selbstbehauptung, das von Scham und Trauer genauso erzählt wie von Tod und Liebe. ZDF aspekte

In «Welten auseinander» erzählt Julia Franck meisterlich von ihrer lebenslangen Unbehaustheit Michael Hametner, Der Freitag

Trotz aller Skepsis der eigenen Erinnerung gegenüber sind ihre Menschenbeschreibungenso anrührend wie aufwühlend. Andrea Hanna Hünniger, Cicero

»Welten auseinander« ist ein faszinierendes Prosastück und die furiose Geschichte einer Selbstermächtigung, selbst über den Tod hinaus. Meike Schnitzler, Brigitte

Die große Liebe ist kein Mythos, sondern die Quelle wahrer Schmerzen. Auch von dieser neuen Verlusterfahrung handelt dieses fesselnde Buch. Thomas Andre, Hamburger Abendblatt

Ein ganz großartiges Buch! Elvira Hanemann, radioeins/Schöner Lesen

eine[...] der besten Schriftstellerinnen deutscher Sprache [...], die [...] diese Verhältnisse in klarsichtige, scharfsinnige und völlig unlarmoyante Worte zu fassen imstande ist. Martin Ebel, Tages-Anzeiger

Welten auseinander , ein Buch über das, was Geschichte und Geschichten ausmachen. Denis Scheck, SWR 2

ein hoch komplexes erzählerisches Wechselspiel zwischen intimer Nähe und kommentierender Distanz. [...] Viel Schmerz, aber auch jede Menge Energie steckt zwischen den Buchdeckeln Peter Mohr, Lokalkompass

Dieses schmerzhafte, manchmal wilde und auch schamhafte Leben erzählt Julia Franck in berührender Art. Frank Hajasch, NDR Kultur

Dabei entwickelt er [der Roman] eine Wärme und Uneingeschränktheit, die [...] ehrlich und geerdet erscheint. Anke Dörsam, taz

eindringlich, detailfreudig und mit viel Sinn für Atmosphäre schildert die Autorin die Irrungen und Wirrungen einer besonderen Kindheit und Jugend. Hörzu

Dieses Buch (in dem die Figuren auch genauso heißen wie im realen Leben) hat sich die Wahrheit zur Pflicht und die Schönheit zur Kür gemacht [...]. Burkhard Müller, Die Zeit

Nie laut, nie grell [...], sondern immer poetisch und berührend. msn.com

Ein Buch über Entbehrungen, Verwundungen, Abschiede, aber auch über die Kraft des Schreibens, der Freundschaft, der Liebe. Freundin

»Welten auseinander« ist ein mutiges Buch, das aus gelebtem Leben Literatur macht. Claudia Voigt, Der Spiegel

Das größte Kunststück, das Julia Franck in Welten auseinander gelingt, ist der von Selbstmitleid und Bitterkeit vollkommen freie Ton der Ich-Erzählerin. Melanie Mühl, Frankfurter Allgemeine Zeitung

die lesenswerte Autobiografie einer schwierigen Jugend Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur

Ihre eigene Familiengeschichte enthält eine Fülle von Erzählenswertem. Claudia Ingenhoven, NDR

Mit jedem ihrer Romane setzt sich die Buchpreis-Trägerin von 2007 intensiver mit ihrer eigenen Geschichte auseinander und die Fragen gehen ihr nicht aus. Stern

eine sehr persönliche Geschichte über die Fremdheit im eigenen Lebensumkreis, die über den individuellen Fall weit hinausreicht. Eberhard Falke, Deutschlandfunk Büchermarkt

Lesenswert. Britta Helmbold, Ruhr Nachrichten

eine ganz wilde und verblüffende Geschichte [...], ganz spannend zu lesen. [...] Ambivalenzen sind hier absolut erlaubt in diesem großen Familienroman. Anne-Dore Krohn, RBB

radikal persönlich [...]. ein aufwühlendes Buch in berückender, zu Teilnahme zwingender Sprache. Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

beeindruckend, manchmal atemberaubend Anja Brockert, SWR2

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LovelyBooks-BewertungVon Elenchen_h am 13.05.2023
Julia wird in Ostberlin geboren. Von Anfang an sind sie und ihre Zwillingsschwester auf sich allein gestellt, werden kurz nach der Geburt in eine Pflegefamilie gegeben, in der sie geliebt und umsorgt werden, nur um kurze Zeit später wieder aus dieser vertrauten Umgebung herausgerissen zu werden. Was folgt sind 8 Jahre zwischen Tagesmüttern und Kinderheimen, bis ihre Mutter beschließt, in den Westen zu fliehen. Julia, ihre drei Schwestern und ihre Mutter landen zunächst im Notaufnahmelager Marienfelde, kurze Zeit später zieht die Familie auf einen alten Bauernhof in Schleswig-Holstein um. Julia fehlt so vieles: Allem voran Liebe und Geborgenheit, aber auch ein Rückzugsort, Stille, Stabilität. Mit 13 Jahren gelingt es ihr, sich aus dem Chaos des Bauernhofs zu befreien, sie zieht nach Westberlin - doch die Scham über ihre Herkunft und die Sehnsucht nach Ruhe bleiben. Bis sie Stephan trifft, in dem sie endlich Leben und Liebe findet.In "Welten auseinander" schreibt Julia Franck autofiktional über die ersten rund 20 Jahre ihres Lebens, sie verarbeitet eine turbulente, schmerzhafte Kindheit und große Verluste. Diese bewegten Jahre skizziert sie nicht chronologisch, vielmehr nimmt sie aus der Rahmenhandlung ihrer Beziehung mit Stephan immer wieder Abzweigungen in die Vergangenheit, stellt ihre verschiedenen Familienmitglieder vor, erzählt anhand von Tagebucheinträgen von ihren Gedanken aus dieser Zeit. Das Schreiben war Julias Anker, die Flucht in Fantasiewelten ihr Ausweg aus der Kälte und dem erzieherischen Versagen der Erwachsenen um sie herum. Durch diese Erzählweise ist es mir manchmal schwer gefallen, am Geschriebenen dran zu bleiben, gerade weil ich die Rahmenhandlung um Julia und Stephan lange Zeit nicht mochte, der Kreis schließt sich erst am Ende des Buches. Auch die Fülle an Figuren hat mir nicht gefallen, viele von Julias Verwandten, gerade aus älteren Generationen, blieben doch sehr blass. Nichts desto trotz bin ich beeindruckt, sowohl von der jungen Julia, als auch von der Autorin, die so mutig ihre Geschichte erzählt. Kein leichtes Buch, aber eins, das man so schnell nicht vergisst.
LovelyBooks-BewertungVon leselea am 01.04.2023
"Die Zusammenballung des Tragischen und wie es sich von einer Generation in die nächste ausbreitete, uns prägte, jeden für sich, in mir und meinem Gedächtnis Raum griff, schien mir für Literatur zu viel, eine Zumutung." (S. 254) - So sinniert die Protagonistin in Julia Francks autobiografischen RomanWelten auseinanderüber den Vorschlag einer mütterlichen Freundin, die eigene Kindheit und die Familiengeschichte zum Thema eines literarischen Textes zu machen und entscheidet sich gegen eineerzählerische Verarbeitung des eigenen Lebens.Vorerst. Denn Jahre später, genauer gesagt im Jahr Herbst 2021, "beglückt" Frau Franck die Leserschaft dann doch mit einem neuenWerk, das zwar als Fiktion gekennzeichnet ist, dessen Inhalt aber auffällig viel mit dem Leben von Julia Franck gemeinsam hat, wie ein rasches Überfliegen des Wikipedia-Artikels deutlich macht.Und so erzählt sie nun vom Aufwachsen als Tochter einer Mutter, die zwar insgesamt über die Jahre 5 Kinder gebärt, sich aber der Mutterrolle gänzlich entzieht. Beinahe verwahrlost, vor allem aber auf sich selber gestellt wächst Protagonistin Julia mit ihren vier Schwestern auf einem Bauernhof in Schleswig-Holstein auf, nachdem die Familie zuvor offiziell aus der DDR ausgereist ist. Armut, Dreck, Lärm und Gleichgültigkeit prägen die frühe Kindheit genauso wie die Zerrissenheit zwischen Ost und West. Im Osten befindet sich immer noch die Großmutter, eine kämpferische Kommunistin, die tief von der deutschen Geschichte geprägt ist; im Westen - genauer West-Berlin - baut sich der Teenager ein Leben unabhängig ihrer Kernfamilie auf, macht Abitur, studiert, verliebt sich und hält sich dabei mit Gelegenheitsjobs über Wasser.Sicherlich Julia Francks Leben, aber auch das ihrer Vorfahren, bietet einen guten Stoff für eine Erzählung - einenStoff, wie ihn eben nur das Leben schreibt.Doch leider kam von der Tragik, den emotionalen Verletzungen, aber auch den politisch-historischen Dimensionen, die dieser besonderen Familie zugrunde liegen, nur wenig bei mir an. Francks Stils, der vermutlich als analytisch-sezierend angelegt ist, istdistanziert und unnahbar, die Geschichte der Familie wird immer wieder auf Kurzbiografien und reines Namedropping reduziert,die Darstellungen der kindlichen Lebenswelt wiederholen sich und nutzen dabei ab.Zudem verwendet Franck eine Sprache, die zwar poetisch wirkt, in Verbindung mit des Inhalts aber gespreizt daherkommt: Kunstvoll soll die eigene Vergangenheit geborgen werden, dabei vergrößert die Erzählstimme aber kontinuierlich die Distanz zwischen literarischem Bericht und Erlebniswelt.Vielleicht ist mein Problem, dass ich bis aufDie Mittagsfraunie etwas von Frau Franck gelesen habe und meine Neugier auf die Person hinter diesem Erfolgsroman gering war.Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, was es mich eigentlich angeht, was ist dieser Familie passiert ist.Zwar verzichtet Julia Franck auf einen anklagenden Ton, inhaltlich wäscht sich dennoch die dreckige Wäsche ihrer Familie vor einem Millionenpublikum - und dies in ermüdender Wiederholung. Interessant wird der Roman nur n den Stellen, wenn die Erzählerin reflektiert, wie dieses besondere Aufwachsen sie zum Schreiben gebracht hat: Hier liegt die Stärke der Geschichte und der vielversprechendeAnsatz für eine besondere Coming-of-Age-Story, der jedoch nicht genutzt wurde.Welten auseinanderist ein persönliches Buch, in dem Frau Franck sicherlich vieles verarbeiten konnte. Ich persönlich hatte von diesem erzählten Leben jedoch nichts, für mich bleibt esein über 350 Seiten langes Um-sich-selber-Kreisen.