Das Modehaus - Töchter der Freiheit

Die Autorin führt den Leser durch drei spannende Jahrzehnte. Es beginnt in den 20er Jahren und endet in den 70ern.Den Anfang macht Fanny die einen großen Traum hat und nach Paris aufbricht um dort ihre Träume zu verwirklichen. Danach lernen wir Lisbeth, ihre Tochter kennen die in den 40er Jahren den Krieg mit erlebt. In den 70er lernen wir Rieke kennen, die Enkelin von Fanny. In dieser Reihenfolge wechseln sich die Kapitel ab und wir bekommen einen Einblick in das Leben der Frauen. Das Buch lässt sich gut lesen und ich hatte keine Probleme durch die Zeiten zu springen. Aber ich muss sagen, dass man es aufmerksam lesen muss. Denn in jedem Kapitel, in jeder Zeit tauchen kleine HInweise auf die später zum großen Ganzen führen. Es kann etwas verwirrend zwischendurch sein. Ich fand das Buch sehr unterhaltsam und es hat mir Spass gemacht es zu lesen, da man das Leben in den verschiedenen Zeiten etwas kennen lernt. Auch wenn man bei dem Titel vielleicht meinen könnte, dass es sich nur um Schnittmuster, Stoffe oder Modenschauen handeln könnte, muss ich sagen, dass dem nicht so ist. Ich fand das Buch deshalb so interessant, da ich drei unterschiedliche Frauen in  drei unterschiedliche Zeiten kennen lernen durfte die mit dem Modehaus verbunden sind. Und diese Art von Familiengeschichte fand ich ganz spannend.

Das größte Manko: Die sehr blassen Hauptfiguren Inhalt: Die goldenen Zwanziger, spektakuläre Modekollektionen und ... Coco Chanel. Fanny hat genug von der altbackenen Mode im familieneigenen Imperium und will in Paris als Modeschöpferin durchstarten. Am Ende hat sie nur als Mannequin Erfolg, und auch dieser glitzernde Traum zerplatzt. 1946 kämpft Tochter Lisbeth im zerbombten Frankfurt ums nackte Überleben - und um das Modehaus ihrer Vorfahren. Erfindungsreich führt sie es in eine neue Zeit, zahlt dafür jedoch einen hohen Preis. 1971 ist Rieke die Liebe wichtiger als das Geschäft. Doch dann steht das Familienunternehmen vor dem Bankrott - und sie vor einer folgenschweren Entscheidung . (Klappentext)Eigene Meinung: Julia Kröhn schreibt sehr schön und trotz ein paar Längen und einem etwas holprigen Anfang (man muss erst die Struktur des Romans durchschauen) konnte ich das Buch gut lesen.Leider blieb das, was einen historischen Roman im Besonderen ausmacht auf der Strecke: Die historischen Details und die liebevolle Ausarbeitung der Figuren. Letzteres fand ich besonders schade, da die Figuren für mich sehr blass blieben und ich zu keiner eine besondere Verbindung aufbauen konnte. So blieb die Geschichte für mich fern und konnte mich emotional nicht wirklich packen, vielleicht mit einer kleinen Ausnahme bei Lisbeth und ihrer Liebesgeschichte. Fazit: Leider eine Geschichte, die distanziert blieb und mich nicht wirklich packen konnte.