Im letzten Band der Trilogie erreicht die Geschichte ihren spannungsgeladenen Höhepunkt und ein fulminantes Ende. Der Fokus liegt erneut auf Psyche, der Göttin der Seele und des Mitgefühls, doch auch der finale Kampf mit Zeus um die Weltherrschaft nimmt einen zentralen Platz ein.Wie schon in den vorherigen Bänden wird auch hier aus der Ich-Perspektive der Hauptfigur erzählt (eine Perspektive, die mir im Allgemeinen persönlich nicht gefällt), aber ich kann damit leben. Lucia Herbsts bildhafter Schreibstil trägt zusätzlich dazu bei, dass man vollkommen in die Erzählung eintauchen kann und sich fast darin verliert.Nicht nur Psyche selbst durchläuft eine beeindruckende Charakterentwicklung, wie es bereits bei Medusa und Persephone der Fall war. Auch viele andere Figuren erfahren durch Psyches Eingreifen eine Veränderung. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, das Unterbewusstsein der anderen Götter zu sehen, wodurch sie diese dazu bringt, sich mit ihren eigenen Handlungen und Gefühlen auseinanderzusetzen und sich selbst zu hinterfragen.Im letzten Band wird außerdem die Übersetzung der Geschichte in die moderne Zeit deutlich: Die Götter sind es leid, das jahrtausendelange Machtgefälle hinzunehmen, und kämpfen nun für ihre Rechte. Die neue Generation, die sich von der alten abgrenzen möchte, zieht in den Kampf - ein Thema, das sich gut auf die heutige Zeit übertragen lässt, in der auch die junge Generation nach einer besseren Zukunft strebt und gegen die Fehler der Vorgänger ankämpft.Insgesamt hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen, und es ist wirklich schade, dass die Trilogie nun zu Ende ist.