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Ich bleibe hier

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Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol - doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand - mit Leib und Seele.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
26. Januar 2022
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
288
Reihe
Diogenes Taschenbücher
Autor/Autorin
Marco Balzano
Übersetzung
Maja Pflug
Verlag/Hersteller
Originaltitel
Originalsprache
italienisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
242 g
Größe (L/B/H)
180/114/20 mm
ISBN
9783257246100

Portrait

Marco Balzano

Marco Balzano, geboren 1978 in Mailand, ist zurzeit einer der erfolgreichsten italienischen Autoren. Er schreibt, seit er denken kann: Gedichte und Essays, Erzählungen und Romane. Mit seinem Roman Das Leben wartet nicht gewann er den Premio Campiello. Mit Ich bleibe hier war er nominiert für den Premio Strega, in Italien und im deutschsprachigen Raum war das Buch ein großer Bestseller. Er lebt mit seiner Familie in Mailand.

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LovelyBooks-BewertungVon EmmaWinter am 09.12.2024
Ein schlanker Kirchturm, der aus einem Stausee in Südtirol ragt, war für Marco Balzano Anlass, sich mit der Geschichte des Ortes zu beschäftigen. So trug er die Fakten um den gefluteten Ort Graun im Vinschgau zusammen und ersann die fiktive Geschichte von Trina und ihrer Familie. Trina hat gerade ihre Lehrerinnenausbildung beendet, als in Südtirol alles Deutsche verboten wird. Mit Mussolini kommt 1922 auch der Faschismus in das Tal und Trina kann nur noch heimlich und unter großer Gefahr, in Kellern und in Scheunen, in ihrer Muttersprache unterrichten. Dieser Verlust wird nicht der einzige bleiben, denn bald geht ihre kleine Tochter mit Verwandten ins "Reich" und jahrzehntelang wird das Damoklesschwert des Staudammes über dem Ort hängen.In einer schlichten Sprache wird diese Lebensgeschichte vermittelt, die geprägt ist von einer zerrissenen Heimat, die zwischen Faschismus und Nationalsozialismus, Konzerninteressen und Korruption aufgerieben wird und die doch Widerstand leistet. Trina und ihr Mann Erich nehmen unsägliche Mühen auf sich, um im Dorf bleiben zu können, um nicht den Nationalsozialisten in die Hände zu fallen, um schlicht am Leben zu bleiben. Dieser Abschnitt nimmt einen großen Teil der Geschichte ein, der eigentliche Bau des Stammes dagegen wird erst auf den letzten Seiten verhandelt. Eine sehr eindrückliche Geschichte, die den Blick auf die Region Südtirol verändert.Als ein einziger Brief an die verlorene Tochter verfasst, läßt Trina ihre Geschichte vor unseren Augen lebendig werden.
LovelyBooks-BewertungVon S_Malt am 17.11.2024
Erschienen bei Diogenes, aus dem Italienischen von Maja Pflug.304 Seiten in der DIOGENES DELUXE Ausgabe.Als Berge- und Tirol-Liebhaber hatte ich dieses Buch sofort im Blick, als ich das Cover gesehen habe.Wer sich ein wenig mit der Geschichte Tirols und Südtirols auseinandergesetzt hat, der weiß, wofür dieser aus dem Wasser ragende Kirchturm steht; für ein Unding in der Geschichte Südtirols bzw. Italiens. Es führt hier zu weit, die Geschichte Südtirols auszuführen. Wer interessiert ist, schaut sich den WIKIPEDIA-Eintrag zu Südtirol an - und findet dort u.a. die Abschnitt "Kriegsjahre und Diktaturen" sowie "Nachkriegszeit und Autonomie". Diese umfassen im Wesentlichen die Zeit, in welchem die vorliegende Geschichte spielt. Dabei hat der Autor es geschafft, die private Geschichte von Trina einzubetten, in das politische Geschehen; in die Zeiten des italienischen Faschismus, des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit.Man erlebt die persönlichen Schicksale von Trina, ihren Freunden und ihrer Familie; Menschen werden schwer bestraft, weil sie Deutsch sprechen (ihre Muttersprache), weil sie ihre Kinder auf Deutsch unterichten möchten, weil sie in ihrer angestammten Heimat bleiben möchten...oder diese (im falschen Glauben an den Nationalsozialismus) verlassen. Der Leser begleitet Trina, zunächst in ihrer jugendlichen Unbekümmertheit, während sie Lehrerin wird (die unter den Italienern nicht lehren darf), während sie sich in Erich, den Eigenbrödler, verliebt und heiratet, während sie ihre Freundinnen verliert - und auch ihre geliebte Tochter; wie sie mit ihrem Mann in die Berge flieht (in der Angst vor Deutschen Soldaten), während sich ihr Sohn den Nationalsozialisten in Deutschland anschließt;  und wie sie erlebt, dass Menschen, die ihr dort helfen getötet werden. Schließlich kehren sie und Erich in das Dorf Graun zurück. Und müssen nun erleben, wie die italienische Regierung einen lang gehegten Plan in die Tat umsetzt - und die Dörfer Reschen und Graun im Rahmen eines Wasserkraftwerk-Projektes komplett überflutet. Trotz des Aufbegehrens der Dorfbewohner sind schließlich Behelfshäuser oder die komplette Abwanderung die Alternativen - ihre Ländereien und ihre Häuser verlieren sie, so wie sie den Kampf gegen das Stauseeprojekt verloren haben.Eine eindringliche Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe. Ich habe nochmals einiges dazu gelernt. Ich war sehr positiv überrascht, dass diese Geschichte nicht von einem Südtiroler, sondern von einem Mailänder stammt. Der Autor betont in seinem Nachwort, dass dieser Teil der Geschichte nicht nur ein schmerzlicher ist, sondern einer, der noch viel ausführlicher betrachtet werden muss.Eine Empfehlung mit 5/5 für alle, die interessiert sind an der Geschichte dieser Region sowie an einer dicht erzählten Lebensgeschichte einiger Menschen aus dieser Gegend.