Das Sommerhaus von Megan Miranda verspricht auf den ersten Blick einen atmosphärischen Thriller, der die Spannung eines heißen Sommers in eine düstere Geschichte umwandelt. Doch beim Lesen zeigt sich schnell, dass der Roman in seiner Erzählstruktur eher gemächlich voranschreitet. Die Hauptfigur Avery zieht in das titelgebende Sommerhaus, um einer Mordaufklärung auf den Grund zu gehen. Doch statt eines Soges in die Story bleibt der Einstieg und auch ein Großteil der Handlung über lange Strecken schleppend.Megan Miranda hat zweifellos ein Talent dafür, den Schauplatz lebendig und die Umgebung detailliert zu beschreiben. Doch leider wirkt dieser Fokus auf die Ausschmückung nebensächlicher Elemente manchmal hemmend. Der Spannungsaufbau gestaltet sich quälend langsam, und es fehlt dem Plot oft an Dynamik, um den Leser bei der Stange zu halten. Avery, die Protagonistin, bleibt dabei rätselhaft und schwer greifbar, was es erschwert, mit ihr mitzufiebern. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte an Fahrt auf und bietet eine finale Wendung, die einige der Vorhersehbarkeiten vergessen lässt.Bewertungssystem:Atmosphäre: ¿¿¿¿ (4/5) - Dichte Beschreibungen der sommerlichen Kulisse und ein lebhaftes Setting, das allerdings oft zu Lasten der Handlung geht.Charakterentwicklung: ¿¿ (2/5) - Avery bleibt unnahbar und schwach ausgearbeitet, was den emotionalen Bezug erschwert.Spannung: ¿¿¿ (3/5) - Wenig Tempo im Mittelteil, doch der Showdown sorgt für einen späten, aber willkommenen Adrenalinkick.Handlungsaufbau: ¿¿¿ (3/5) - Eine langatmige Erzählweise, die erst spät die Kurve zur Spannung kriegt.Fazit: Das Sommerhaus ist für Leser geeignet, die es schätzen, sich von einer gemächlichen Geschichte langsam einwickeln zu lassen und dabei auf Details in der Erzählung Wert legen. Wer auf einen rasanten Thriller hofft, muss sich auf eine Geduldsprobe einstellen. Insgesamt ein solider, wenn auch zäher Krimi mit einem überzeu