Gelungene Mischung aus Science-Fiction und Dystopie, die neben spannender Unterhaltung auch viel Stoff zum Nachdenken bietet
Mit diesem Buch legt die Autorin R. M. Amerein eine gelungene Mischung aus einem Science-Fiction-Roman und einer Dystopie vor, die nicht nur spannende Unterhaltung bietet, sondern auch zum Nachdenken anregt und so noch länger über das Ende hinaus nachwirktZugleich bildet das Buch das Prequel zu den beiden Büchern der Archen-Odyssee, kann aber auch ohne Vorwissen aus diesen Büchern gelesen werden.Im Jahr 2060 hat der Klimawandel die Erde voll im Griff. Weltweit toben Verteilungskämpfe um die letzten Ressourcen und alle Maßnahmen der Weltregierung scheinen zu spät zu kommen bzw. werden von skrupellosen Konzernen unterlaufen. Während Ruby als Mitglied der Gaia-Bewegung verzweifelt versucht, den letzten Nationalpark von Schottland vor dem Zugriff des MiltForge-Konzerns zu retten, arbeitet ihr Bruder Sam als Söldner für eben diesen Konzern und führt äußerst zweifelhafte Aufträge aus. Als Sam dann aber als Klimaverbrecher verurteilt und zum Strafdienst auf die Luna-Werft geschickt wird, nimmt sein Leben eine dramatische Wende, die auch für Ruby schwerwiegende Folgen hat. Mit einem packenden Schreibstil und bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, erschafft die Autorin hier mit viel Liebe zum Detail eine ziemlich düstere Zukunftsvision unserer Erde und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Schilderungen zu den Folgen des Klimawandels und seinen Folgen für die Menschheit fallen dabei ziemlich drastisch aus, kommen zugleich aber doch realistisch und wissenschaftlich fundiert rüber. Noch sind diese Beschreibungen nur eine Vision, doch sie können schnell zur unumkehrbaren Realität werden. Wer auf dystopische und atmosphärisch dichte Science-Fiction steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.