Welches Paar redet wirklich offen über das, was im Bett stattfindet (oder eben auch nicht), über Wünsche, Erwartungen, Vorlieben oder ungute Gefühle? Für alle, die wollen würden, und nicht wissen, wie, könnte das inspirierende Lektüre sein. Die Autorin bietet Impulse, wie man das große Schweigen brechen, wieder aufeinander zugehen, sich finden, ineinander einfühlen (lernen), Nähe schaffen kann. Echte Verbindung wird möglich übers Sich-Öffnen, seelisch und irgendwann auch körperlich, in völlig individuellem Tempo. Das Lesen dieses Buches macht Hoffnung, dass die eigene Lustblume wieder zum Blühen gebracht werden kann. Und Lust, es auszuprobieren! Auch wenn man schon immer mal wissen wollte, was ein Toter-Hase-Syndrom ist, ist man/frau hier richtig. Der humorige Ton und die Ansprache der Leserin, wobei das Buch auch für Männer empfehlenswert wäre, zieht einen schnell hinein: liebevoll, fürsorglich, witzig, verstehend. Und es verspricht praktisch zu werden, nicht nur graue Theorie, yippie! Besonders gegen Ende werden konkrete Anleitungen gegeben für Liebesexkursionen zum Wiedererwecken oder Neuentdecken der eigenen Lustfühler. Nun ja, es braucht Mut, das Thema anzugehen, und Zeit und Übung, und wahrscheinlich ist nicht jeder Tipp was für jede/n. Aber wir könnten so viel gewinnen, wenn wir das eigene innere Feuer wieder entzünden könnten, damit sich die (Lebens)Lust ausbreiten kann in alle Poren: Spaß, Energie, Lebensfreude. Nicht nur, aber auch wieder beim Sex. Interessant fand ich die Anregungen, wie man mit gegenseitigen Verletzungen auf neue Art umgehen und so vielleicht in der Beziehung weiterkommen kann. Mag sein, dass es reicht, wenn sich einer ändert. Wenn sich hier aber beide Partner mal reinlesen, kommen sie vielleicht schneller wieder zueinander. Und es ist nicht nur ein Buch für Paare, nein, nein: Singlefrauen ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Interessante Lektüre, denn: Wer schwimmen will, muss ins Wasser! Und auch die eher Wasserscheuen unter uns werden hier gekonnt animiert.