Eine Hexe, die keine Hexe ist, aber eine starke Meinung hat, ein düsterer und zwielichtiger Schattenhexer, der offensichtlich etwas verbirgt, und zwei vierbeinige Begleiter ... Definitiv das perfekte Figurenpersonal für eine gute Geschichte!
Mich konnte die Enemies to Lovers Geschichte von Anfang an mitreißen, weil die Charaktere ihr so viel Leben eingehaucht haben. Ava wirkt wie das nette Mädchen von neben an, wenn sie mit ihrer Hauskatze ihre Lieblingsserie streamt oder durch den Ort schlendert, aber sie ist nicht unscheinbar, sie hat Charakter und das gefällt mir sehr gut. Ich begleite sie, bekomme Neuigkeiten an die Hand und höre ihre authentisch wirkenden, scheinbar ungefilterten Gedanken. Mit ihr als Protagonistin wird es nicht langweilig. Auch im Umgang mit dem Love Interest zeigt sie sich nicht naiv oder lässt dich bevormunden, sie steht konsequent zu ihrer Meinung und tut, was sie für richtig hält.
Der Schlagabtausch zwischen Ava und Shay ist sehr unterhaltsam, aber auch in ruhigeren Szenen erkennt man die Spannung/ die langsam auftauenden Gefühle, die die beiden füreinander entwickeln. Der Autorin gelingt es auf beeindruckende Art und Weise, Gefühle in Worte zu verpacken. Mir gefällt es richtig gut, dass Ava versucht Shay zu verstehen und sich von seiner Arroganz nicht abschrecken lässt. Und ich finde es klasse, dass der an zahlreichen Stellen als düster und zwielichtig beschriebene junge Mann nicht auf diese beiden Eigenschaften reduziert wird, sondern genauso wie Ava auch Schwächen und Unsicherheiten zugestanden bekommt, die ihn gleich viel menschlicher wirken lassen. Das zeigt auch nochmal schön, dass jedes Verhalten bzw. jede schlechte Angewohnheit eine tiefere Ursache hat und dass man Menschen nicht gleich verurteilen sollte. Die Charaktere wirken nicht oberflächlich, sondern sehr sehr menschlich, sodass man sie beim Lesen gerne weiter kennenlernen will.
Der dritte Pluspunkt sind die tierischen Begleiter! Jedes Tier hat seinen eigenen Charme und die Bindung zwischen Tier und Mensch/Hexe ist deutlich spürbar. Ich würde Avas Katze Jinx schon als zweite Protagonistin zählen, weil ihre Präsenz einfach für sich spricht.
Alles in einem also eine humorvoll erzählte Romantasygeschichte, mit gefühlvollen Szenen und ein paar spannenden Wendungen, die ich so definitv nicht erwartet hätte.