"Die Yacht" von Sarah Goodwin aus dem Lübbe Verlag
In ihrem neuesten Roman entführt uns Sarah Godwin auf die hohe See. Wieder einmal schafft sie es dabei einen Lost Place zu kreieren, der sich zu einem wahren Horrortrip herauskristallisiert. Dabei wird Hannah von ihrer besten Freundin Libby zu einer Silvesterparty auf eine Luxusyacht eingeladen. Mit von der Partie sind ihre weiteren Freunde Maggie und Harry. Mit diesen drei Menschen verbindet Hannah eine schöne und lebendige Studienzeit in der Vergangenheit. Über die Jahre haben sich aber alle Vier nicht nur beruflich in verschiedene Richtungen verändert, sondern auch persönlich. Dennoch hat die Freundschaft aller überstanden und zu Silvester lädt jedes Jahr Libby ihre alten Studienfreunde zu einer ihrer bekannten Silvesterpartys ein. Denn Libby ist reich, aber auch Maggie gehört zur reichen Oberschicht und natürlich haben sich diese beiden Freundinnen einen Freund der High Society auserwählt Olle und Leon. Harry ähnlich wie Hannah ehemaliger Kunststudent hat sich als Künstler bereits einen Namen gemacht und kann in dieser reichen Szenerie mithalten. Hannah bodenständig geblieben, jobbt als Normalo in einem Hotel und versucht erfolglos Kunst zu vermarkten. Nun kommen alle sechs Personen an diesem Silvester zusammen, um ausgelassen zu feiern.
Hannah, die Hauptprotagonistin, wird gleich zu Beginn an Bord von ihren superreichen Freunden in latente, aber doch aggressive Konflikte verstrickt. Hannah beschließt darauf hin das Boot am nächsten Morgen zu verlassen nicht ahnend, dass sie sich in den nächsten Tagen einen Kampf auf Leben und Tod stellen muss. Denn am nächsten Morgen liegt die Yacht nicht mehr im Hafen, sondern treibt auf dem offenen Meer. Immer schneller stellt sich heraus, dass diese Yacht ein einziger Fake ist, auf der es mit seinen aggressiven Partyteilnehmern kein Entkommen gibt.
Auch in ihrem dritten Thriller macht Sarah Godwin den Überlebenskampf einer einzelnen Protagonistin zum Thema. So haben wir es auch dieses Mal wieder mit einer starken Frau zu tun die ihre wahren Fähigkeiten und Stärken in der Notsituation erkennen lässt. in einer halsbrecherischen Tour stellt die Autorin unsere Gefühlswelt auf den Kopf. Geschehnisse reihen sich temporeich aneinander. Durch die einzigartige Erzählweise baut sich wie bei einem Gewitter eine unter Strom stehende Stimmung auf, um dann mit großem Knall zu explodieren.
Auch, wenn ich das Buch hypnotisierend von der ersten Seite an fand und es in einem weg lesen konnte, kommt Sarah Godwin meiner persönlichen Meinung nach, nicht an ihre zwei Vorgänger heran. Dieser Roman setzt viel auf menschliche Konflikte und respektlosem Verhalten. Es gibt Kleinigkeiten, die nicht ganz genau passen und Szenerien die mir etwas fragwürdig erschienen. Doch ist auch dieser Thriller, wie ich finde, wieder ein voller Erfolg und natürlich absolut lesenswert.