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River Clyde

Kriminalroman

(15 Bewertungen)15
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Taschenbuch
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Staatsanwältin Chastity Riley haut ab nach Glasgow. Da ist nämlich erstens dieser Brief von einem Anwalt, der sie in die Geburtsstadt ihres Ur-Urgroßvaters lockt. Und zweitens ist ihr Leben in Hamburg in einer traurigen Sackgasse angelangt. In der rauen, schottischen Stadt trifft sie auf Tom, der den Schlüssel zum Familiengeheimnis der Rileys kennt - einem Panorama aus Gewalt und Verlust. Davon hatte sie zwar immer eine Ahnung, aber sie hat nie gewagt, sich den schmerzhaften Wahrheiten über sich selbst zu stellen. Jetzt helfen ihr ausreichend Whisky und ein paar Gespenster dabei, es doch zu tun.

Während in Hamburg ein ganzer Straßenzug brennt, sich ein paar Immobilienmakler gegenseitig die Gesichter wegschießen und Kommissar Stepanovic die Arbeit verweigert, kämpft Riley in Glasgow mit den Geistern ihrer Vergangenheit. Und mit den verlorenen Seelen, die ihre Zukunft sein könnten.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
07. März 2021
Sprache
deutsch
Auflage
Originalausgabe
Seitenanzahl
228
Reihe
Chastity Riley, 10
Autor/Autorin
Simone Buchholz
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
290 g
Größe (L/B/H)
211/132/25 mm
Sonstiges
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur
ISBN
9783518471296

Portrait

Simone Buchholz


Simone Buchholz, geboren 1972 in Hanau, zog 1996 nach Hamburg, wegen des Wetters. Sie wurde auf der Henri-Nannen-Schule zur Journalistin ausgebildet und schreibt seit 2008 Kriminalromane. Ihre Reihe um die Staatsanwältin Chastity Riley wurde vielfach ausgezeichnet. Simone Buchholz wohnt auf St. Pauli und schreibt regelmäßig die Kolumne »Getränkemarkt« im

SZ-Magazin

sowie Texte für

Die Zeit

.


Pressestimmen

»Simone Buchholz hat es schon lange geschafft, die Genregrenzen des Krimis zu sprengen, hier haben wir es sogar mit einer richtigen Geistergeschichte zu tun - ein würdiger Abschluss für diese überaus besondere Serie. « Meike Schnitzler, Brigitte Woman

». . . ein würdiger Abschluss für diese überaus besondere Serie. Ihre Fans werden Riley bitter vermissen. « Brigitte

»Leserinnen und Leser hierzulande hatten also schon viele Gelegenheiten, sich an diese doch ziemlich exzentrische Ermittlerfigur zu gewöhnen. Und wie schöne Gelegenheiten! Denn Simone Buchholz' Romane haben . . . einen ganz individuellen, originellen, ambitionierten Erzählton. « Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau

». . . ein Pas de deux am Rande des Abgrunds, von schaurig-schöner Schwerelosigkeit . . . « Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Wenn James Joyce und Bruce Willis eine gemeinsame literarische Tochter hätten, hieße sie Simone Buchholz. « Bayern 2

»[Simone Buchholz] hat das Genre längst auf ein neues Level gehoben, und da macht auch der letzte Band der Chastity-Riley-Reihe keine Ausnahme. « Goslarsche Zeitung

»Simone Buchholz schreibt Krimis, die weit mehr sind als bloß Verbrechen und Aufklärung. . . . Hier geht es ums Ganze der menschlichen Verlorenheit. « Hannoversche Allgemeine Zeitung

». . . ein Krisenroman, das Porträt einer beschädigten Seele, ein hamburgisch-schottisches Roadmovie in Buchform. « Britta Schmeis, WELT AM SONNTAG

»Atmosphärisch dicht und sehr poetisch . . . « Andrea Gerk, NDR

»Chastity Rileys Finale. Der letzte Band der fantastischen Hardboiled- Reihe. . . . Ein schottisch-hamburgischer Western. Oh doch, das funktioniert ganz prächtig. « Maike Schiller, Hamburger Abendblatt

»Wer ungewöhnliche, surreale Plots mag und vor allem auf großartige, witzig-scharfkantige Dialoge steht, der sollte einen Blick riskieren. Denn wer weiß, ob es ein weiteres Wiedersehen mit Chastity Riley geben wird? « booknerds. de

Besprechung vom 06.04.2021

Schottische Schrottidylle

Ein Haus am Loch als Köder: Simone Buchholz gönnt ihrer Staatsanwältin Chastity Riley einen Ausflug in die Familiengeschichte. Wird das der Abschied für immer?

Im vergangenen Oktober forderte Simone Buchholz in der "Zeit", der "postpandemische Kriminalroman" müsse endlich auch mit der deutschen Idylle aufräumen: "Nichts spielt mehr in irgendwelchen Regionen oder auf langweiligen Inseln, nichts mehr auf öden Wachen, es gibt keine Streifenwagen mehr, keine Uniformmützen, keine ermittelnden Omas oder Reporterinnen oder Psychologen. Keine Mettbrötchen. Keine sinnlose Folter, keine bumsblöden Morde, die nur da sind, um aufgeklärt zu werden, es gibt keine BRD Noir mehr, keine Labore, keine Konferenztische, keine Sokos und auch keine Spurensicherungsexzesse. Denn all das spielt, wenn es darum gehen soll, warum das Böse entsteht, wo die Gewalt herkommt, doch überhaupt keine Rolle."

Heute weiß man, dass der Text eine Werbeschrift in eigener Sache war, und zwar für Buchholz' neuen Roman "River Clyde", den mittlerweile zehnten, in dessen Zentrum die Hamburger Staatsanwältin mit schottisch-irischen Wurzeln Chastity Riley steht. Und man weiß nach der Lektüre, dass die 1972 geborene Autorin es ernst gemeint hat mit ihrer Ankündigung, den Krimi zu erneuern - indem sie ihn weitgehend von dem befreit, was den Krimi nach landläufiger Vorstellung ausmacht. Einen Fall, häufig Mord, einen Täter, Ermittler, eine Lösung oder auch keine, solche Sachen eben.

Spätestens im Vorgängerroman "Hotel Cartagena" machte Buchholz mit einem vielstimmigen Epilog in Form eines Langgedichts deutlich, dass sie sich für überkommene Kategorien nur mehr bedingt interessiert (F.A.Z. vom 6. Januar 2020). Mit diesem Band ging das Leben der Chastity Riley endgültig in ein entropisches Stadium über; der Ermittler Faller, ein Mentor und Freund, stirbt bei der Geiselnahme in einem Hamburger Hotel, diverse Kollegen überleben schwer verletzt an Körper und Seele - und sie haben sich noch nicht erholt, als die Handlung von "River Clyde" einsetzt. Sie taumeln als Selbsthilfegruppe in seltsamen Drogen- und Kuschelorgien der Genesung entgegen.

Nur der Polizist Ivo Stepanovic ist noch einigermaßen stabil, er schafft es, Riley das Gefühl zu geben, "als wäre zum ersten Mal seit Ewigkeiten überhaupt irgendwas schön". Doch im augenblicklichen Zustand kann er als Liebhaber nicht genug Bindekraft entfalten. Schon gar nicht, als die Staatsanwältin einen Brief aus Schottland bekommt, der ihr eine Erbschaft in Aussicht stellt. Nach Glasgow also, eine Städtereise, mit Rundgang durch die Metropole am Clyde, diversen Besäufnissen in Pubs, in denen die Kerle den Gast aus Deutschland "Lassie", Mädchen, nennen. Sie sind aber trotzdem alle schrecklich nett, philosophische Trinker, trinkende Philosophen.

Dann taucht auch noch ein älterer Herr auf, Tom Gomoszynski, der in Riley das Abziehbild seiner verstorbenen Partnerin Eliza Broome wiedererkennt. Sie hat Riley ihr Haus vermacht. Es beginnt ein Pas de deux am Rande des Abgrunds, von schaurig-schöner Schwerelosigkeit, der Zeit entrückt, inklusive einer Fahrt nach Garelochhead, um die "Schrottidylle" zu besichtigen. Auf Rileys Frage, was das am gegenüberliegenden Ufer sei - "eine Art Bunker, grauer Beton, riesig hart" -, antwortet Tom: "Das sind die britischen Atomwaffen, U-Boote und so." Nach vielen Pints und Whiskeys kommt es zu einem Gespräch mit der Tante, die als Gespenst das Haus bewacht.

Und der Fall? Spielt im fernen Hamburg. Fünf Immobilienmakler dezimieren sich weitgehend selbst, nachdem sie gleich zwei ganze Viertel mit Brandbeschleuniger in Schutt und Asche gelegt haben. Die Polizei observiert, sonst tut sich wenig. Fast pflichtschuldig schwenkt die Erzählung immer wieder an die Elbe, doch das Herz der Autorin schlägt eindeutig für den Clyde, der in Minikapiteln eine eigene Rolle bekommt, von fern an den denkenden Ozean in Stanislaw Lems Roman "Solaris" erinnernd. Denn Clyde hat Riley seinerseits ins Herz geschlossen: "Jetzt sind dem Fluss doch Arme gewachsen, genau zwei, aber mehr braucht er auch nicht. Er kriecht (...) hoch an der Wand des Hotels, in dem sie schläft, mischt sich ins Glas der Fenster, breitet sich im Zimmer aus, über dem Teppich, bis zu ihr hin, legt sich dazu, hält sich fest, bewahrt ihre Grenzen, ihre Ränder, ihr Wesen, damit sie sich nicht auflöst."

Das Krimigenre hat mittlerweile, wir haben es auf dieser Seite schon häufiger festgestellt, einen sehr großen Magen. Gut möglich, dass Bücher wie jene von Simone Buchholz am Ende dazu beitragen, die Gattungsgrenzen noch weiter zu verschieben, bis den Philologen die Lust vergeht, sie einzuhegen. Im Falle Buchholz bleibt es - siehe die programmatische Ansage der Autorin - bei der Rubrizierung "Kriminalroman", aber viele Verlage lassen mittlerweile das "Kriminal-" weg und nennen die Bücher nur noch "Roman", auch der Verkaufschancen wegen. Rätselhaft ist in diesem Zusammenhang aber die Frage, welche Botschaft das Cover transportiert. Eine mittelalte blonde Frau sitzt mit übergeschlagenen Beinen an einer deutschen Bushaltestelle. Bezug zum Roman?

Ob es einen elften Band mit Chastity Riley geben wird? Oder ob die Reise nach Schottland der Abschied war, weil es so als Staatsanwältin nicht weitergehen kann? Ihre Fans werden ihr die Treue halten, solange sie weiterhin so kunstvoll auf dem Lebensgrat balanciert, der jederzeit "wegrutschen" kann.

HANNES HINTERMEIER

Simone Buchholz: "River Clyde". Kriminalroman.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2021. 230 S., br., 15,95 [Euro].

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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LovelyBooks-BewertungVon alasca am 06.02.2023
Der Fall löst sich selbst, Riley ist noch durchgeknallter als sonst, und der titelgebende Fluss hat ein Eigenleben. Bit much for my taste.
LovelyBooks-BewertungVon Lisa0312 am 22.07.2022
Absolut nicht mein Fall!! Abstraker Schreibstil und langweilig