Die Story wird aus mehreren Perspektiven erzählt, die zum Teil aus Ermittlern und auch Opfern bestehen. Doch die Autorin lässt zudem den Täter hin und wieder zu Wort kommen, was ich unglaublich interessant fand. Seine Gedanken und Gefühle gibt er offen preis, und auch wenn ich kein Mitleid mit ihm haben möchte, ging mir seine Geschichte - vor allem seine Mobbingerlebnisse, mit denen der Leser zu Beginn der Story konfrontiert wird - tief unter die Haut.Generell hat Svenja Diel großen Wert auf die Ausarbeitung ihrer Charaktere gelegt. Man erfährt genau das, was man wissen muss. Obwohl es in dieser Geschichte sehr viele Figuren gibt, kommt man keinesfalls durcheinander. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt und die Protagonisten handeln real und sind ebenso authentisch gezeichnet. Die Ausübung der Taten erzählt die Autorin direkt und ohne Umschweife und hat mir damit so manche Gänsehaut beschert."Dass jemand dieses Gebiss trägt und damit tatsächlich einen Menschen attackiert und tötet, ist einfach ...", Nova fehlten die Worte. "Es ist eine Sache, einen Menschen zu töten, vielleicht zu erschießen. Aber ihm mit einem Metallgebiss die Sehnen und die Halsschlagader durchzubeißen, ist noch einmal etwas ganz anderes." (Zitat Kap. 49)Der Schreibstil von Diel ist düster, fesselnd und unfassbar mitreißend. Ich konnte die angespannte Atmosphäre deutlich spüren und war so sehr in die Story versunken, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Dieses Zusammenspiel von kaum auszuhaltender Neugier, wer denn nun der Mörder ist, und gleichzeitiger Schockstarre, über die Grausamkeit der Taten, hat mich enorm fasziniert. Und als sich nach und nach der Nebel lichtet und sich das Puzzle zusammensetzt, habe ich mich von meinen vielen Emotionen einfach nur noch Treiben lassen. Wahnsinn!Fazit: Ein blutiger Thriller, der mir schier unter die Haut ging und mich bestens unterhalten hat. Eine krasse Story, authentische Charaktere und ein blutrünstiger Mörder machen dieses Buch zu einem echten Pageturner!