Fesselnder als der Vorgänger allerdings mit fragwürdigen Protagonisten
Während der erste Teil sich teilweise echt zog, konnte mich dieser Teil hier schon mehr fesseln. Er ließ sich auch deutlich flüssiger lesen.Es war interessant, mehr über den Widerstand zu erfahren und neue Figuren genauer kennenzulernen. Tatsächlich sind mit auch genau diese Nebencharaktere am liebsten. Ich hoffe, dass wir vor allem Kenji, der mir im ersten Teil noch etwas schmierig rüberkam, aber hier ans Herz gewachsen ist, noch öfter zu sehen bekommen. Er hält das Ganze wirklich zusammen und scheint als einziger noch irgendwie den Durchblick zu bewahren. Mir hat es wirklich gefallen, mehr über ihn zu erfahren. Er wird auf jeden Fall nicht ausreichend gewürdigt von den anderen Charakteren. Bisher die interessanteste Figur. Juliette treibt mich manchmal echt in den Wahnsinn. Nach allem, was sie durchmachen musste, kann ich sie aber verstehen. Sie hat schweres Trauma erlitten und natürlich sehnt sie sich nach Normalität und Geborgenheit. Etwas, das sie durch Adam teilweise gewinnen konnte. Ihre überstürzten Emotionsausbrüche lassen sich dadurch echt gut erklären. Auch ihren Wunsch nach körperlicher Nähe, auch wenn ich die ständige Erwähnung wirklich etwas überzogen finde. Ja, wir haben es verstanden, es muss nicht 100x das Gleiche wiederholt werden, den Platz könnte man für andere Dinge nutzen.Zum Beispiel um die Welt mal genauer zu beleuchten. Vor allem die Pläne des Reestablishments. Denn bisher scheinen die mir auch etwas planlos. Was ist denn deren Ziel? Die Welt ist komplett zerstört, es gibt kaum noch ordentliche Nahrung und das, was übrig ist, nehmen sie für sich und unterdrücken die Bevölkerung, damit sie keine Aufstände begehen, sonst werden sie eben ausgeschaltet. Und wie soll das dann weitergehen? Was sind deren Pläne für die Zukunft? Wie wollen sie die Welt wieder voranbringen? Denn irgendwann müssen ja auch ihre Vorräte mal zur Neige gehen. Da bin ich auf die nächsten Teile gespannt.Der größte Dorn im Auge sind mir aber die beiden Love Interests von Juliette. Der weinerliche Adam und die gebrochene Seele Warner. Vor allem bei letzterem wurde in dem Teil wirklich viel investiert, um ihn sympathischer werden zu lassen. Er kann ja gar nichts dafür, sein Vater hat ihn zu diesem Menschen gemacht. Ich hasse es. Und Juliette nur so "I can fix him". Adam ist auch nicht besser. Rennt ihr hinterher wie ein Schoßhündchen und tut, als würde sein Leben davon abhängen. Insgesamt sind die beiden einfach nur komplett besessen von Juliette, romantisch finde ich das nicht mehr, die beiden kommen einfach nur rüber wie die größten Creeps. Aber hey, bei Adams strahlend blauen und Warner hypnotisierend grünen Augen kann man das ja auch mal übersehen. Mir ist schon klar, dass einer von beiden am Ende das Rennen macht, aber ich bezweifle stark, dass mir noch einer sympathisch wird.