»Ihre Romane brennen wie Salz in einer offenen Wunde. « Brigitte
Johanna ist keine gute Tochter. Um sich zu retten, hat sie die Familie verlassen. Jetzt, dreißig Jahre später, ist sie wieder zu Hause. Sie sucht Nähe, sie will den Kontakt zur Mutter erzwingen, doch die verweigert sich kühl jeder Annäherung. Heimgesucht von den Erinnerungen an die Kindheit, zieht Johanna sich in eine einsame Hütte am Fjord zurück, wo es an ihr ist, die Verhältnisse zu ordnen und sich aus den familiären Zwängen zu befreien.
Vigdis Hjorth, eine der bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit, erzählt drastisch von unseren zerrütteten Beziehungen, von Sehnsucht und Enttäuschung und davon, wie man der Vergangenheit begegnet, ohne sich selbst aufzugeben.
»Es wird höchste Zeit, diese leidenschaftliche norwegische Existenzialistin zu entdecken. « Iris Radisch, ZEIT Literatur
»Wie Knausgård schreibt Hjorth gegen Unterdrückung an, gegen das Tabu, die Dinge so zu sagen, wie sie wirklich sind. « The New Yorker
Vigdis Hjorth, 1959 in Oslo geboren, ist eine der meistrezipierten Gegenwartsautorinnen Norwegens. Sie ist vielfache Bestsellerautorin, wurde für ihr Werk unter anderem mit dem norwegischen Kritikerprisen und dem Bokhandlerprisen ausgezeichnet und war für den Literaturpreis des Nordischen Rates, den National Book Award sowie den International Booker Prize nominiert. Bei S. FISCHER erschienen die Romane »Die Wahrheiten meiner Mutter« und »Ein falsches Wort«. Für ihren neuesten Roman »Wiederholung« wurde Vigdis Hjorth 2024 mit dem Kritikerprisen ausgezeichnet. Nach Stationen in Kopenhagen, Bergen, in der Schweiz und in Frankreich lebt Vigdis Hjorth heute in Oslo.
Dr. Gabriele Haefs, geboren 1953, studierte Sprachwissenschaft in Bonn und Hamburg. Sie übersetzt aus dem Norwegischen, Dänischen, Schwedischen, Englischen, Niederländischen und Gälischen, u. a. Werke von Jostein Gaarder, Håkan Nesser und Anne Holt.
Pressestimmen
[. .] in einer glasklaren und direkten, wunderbaren Sprache Südwestrundfunk/Lesenswert
Das Buch macht etwas mit einem. Katrin Schumacher, 3sat Buchzeit
In klarer Sprache jagen Johannas Gedanken über die Seiten, die so dicht und zwingend sind, dass wir uns ihnen nicht entziehen können. Lisa Frieda Cossham, Stern
Die Wahrheiten meiner Mutter ist starker Tobak. [. . .] Die Wirkung ist allemal radikal. Brigitte Neumann, Österreichischer Rundfunk, Ö1 (Ex libris)
Denn es ist [. . .] der literarische Zugriff, der Hjorths Bücher so packend macht; ihre Fähigkeit, für tiefe psychologische Zusammenhänge eine glasklare, unsentimentale Sprache zu finden [. . .]. Bernadette Conrad, NZZ am Sonntag
Eine tobende sprachgewaltige Geschichte voll Besessenheit und Dringlichkeit. Northern Noir! Kleine Zeitung
Es wird höchste Zeit, diese leidenschaftliche norwegische Existenzialistin zu entdecken. Iris Radisch, ZEIT Literatur
[. . .] Vigdis Hjorth schreibt tastend und ohne zu urteilen über große Fragen [. . .]. DONNA
Ihre Romane brennen wie Salz in einer offenen Wunde. Meike Schnitzler, Brigitte
Ein Roman mit der Qualität einer wichtigen Erfahrung. Was gäbe es Besseres über ein Buch zu sagen? Brigitte Neumann, Bayern 2 (Diwan)
Ein faszinierendes Buch
Die Wahrheiten meiner Mutter - Vigdis Hjorthaus dem Norwegischen übersetzt von Gabriele Haefs "Wenn man wüsste, wenn man in jungen Jahren verstünde, wie entscheidend die Kindheit ist, würde man niemals wagen, selbst Kinder zu bekommen." Die Erzählerin kehrt nach 30 Jahren in ihre Heimat Norwegen zurück. Der Kontakt zur Familie war abgebrochen, als sie sich aus Liebe zu ihrem Mann und der Entscheidung für ihre Kunst zu leben, von ihrer Heimat und ihrer Vergangenheit löst."Aber das Schlimmste von allem: Vater starb, und ich kam nicht zur Beerdigung."Sie möchte den Kontakt zu Mutter und Schwester wiederherstellen In eindringlicher Sprache reflektiert die Erzählerin ihre Kindheit sowie die Verlogenheit der Eltern, im Besonderen das problematische Verhältnis zu ihrer Mutter. "Mutter war von ihren wahren Gefühlen abgeschnitten, sie lernte in allgemeinen Redeweisen zu kommunizieren, in Floskeln und konventionellen Gesten."Die Entfremdung zwischen Mutter und Tochter ist tragisch "...die Mutter ist ein Spiegel, in dem die Tochter sich selbst in der Zukunft sieht, und die Tochter ist ein Spiegel, in dem die Mutter ihr verlorenes Ich sieht..." und zurück bleibt ein Kind mit einem gebrochenen Herzen.Während die Erzählerin versucht, Kontakt zur Mutter herzustellen, stellt sie sich vor, wie die Mutter jetzt lebt. Es ist ein liebevoller, versöhnlicher Blick auf die alte Frau, gepaart mit dem Wunsch einer Aussprache.Der Wunsch nach einer realen Begegnung wird zur Obsession und so beobachtet sie minutiös ihre Mutter und deren Leben, solange, bis sie endlich Ruhe findet.Die Norwegerin Vigdis Hjorth, eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der norwegischen Gegenwartsliteratur, hat ein eindringliches Buch über eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung geschrieben. Ich bin im gleichen Jahr wie die Autorin geboren und kann die Härte und Kälte dieser Elterngeneration nachvollziehen, Kinder und Jugendliche, die sich aus der Enge der Moralvorstellungen und gesellschaftlichen Zwänge befreien müssen. Es gelingt der Autorin nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich diesen Konflikt zu bewältigen.