»Die herrlich komplexe Story führt ins unterdrückte Ungarn, zu Morden in Beirut und Bari, zu amerikanischen Sammlern religiöser Kunst, einem wahren Museumsraub und einem gefährlichen Priester. Der ganze Kram mit der Schatulle und der Kirche lässt durchblicken, dass Mina gewaltigen Spaß daran hatte, auf Dan Browns Terrain zu wildern, bis hin zur Persiflage. Natürlich ist ihr Buch ganz anders, es ist leicht, geistreich, erfinderisch und übermütig mit einem Hauch Umberto Eco. Eigentlich erinnert es mehr an gewisse Hitchcock-Streifen, speziell Der unsichtbare Dritte, wo man eingeladen ist, des Filmemachers Lust an Stil und Einfallsreichtum zu teilen und den Mord nicht ganz so ernst zu nehmen. ( ) Der spritzige Plot bringt viele tolle Geschichten aufs Tapet. Zugleich ist Fester Glaube ein treffendes, wenn auch verstörendes Spiegelbild einer Welt, in der niemand mehr etwas zu wissen braucht, außer wo und wie sich praktisch sofort alles herausfinden lässt einer Welt, in der man, o Graus, scheint s nie allein ist, nie unterm Radar. Die Promptheit des Informationsabrufs macht hier Laune, ist aber auch beklemmend, wenn man drüber nachdenkt.«
Allan Massie, The Scotsman