Ich sehe was, was du nicht siehst

Wahnsinnig spannender Jugendthriller, bei dem ich bis zum Schluss nicht auf den Täter gekommen bin.

Ein ganz netter Jugend-Thriller über die Freundinnen Lilly, Bo, Anouk und Mabel, die gemeinsam Urlaub in Südfrankreich machen. Ein halbes Jahr zuvor ist ihre Freundin Emma nach einem Schulfest spurlos verschwunden und als sie endlich auf dem französischen Campingplatz ankommen, kochen die Erinnerungen daran hoch, während jemand ein böses Spiel mit ihnen treibt. Die Story ist relativ kurz und knackig gehalten und dabei ganz interessant, auch wenn zugegeben nicht soo viel passiert und erfahrenere Krimi-Leser die Plottwists durchaus erahnen können - auch wenn das Ende durchaus überraschend sein kann, wenn man beim Lesen keine Schlussfolgerungen anstellt und alles einfach passieren lässt. Die Charaktere sind dabei sehr unterschiedlich, auch wenn ihre Hintergrundstories nur leicht aufgegriffen werden, und haben durchaus Persönlichkeit. Tatsächlich können zum Teil Lilly mit ihrer übertrieben ängstlichen und Bo mit ihrer extrem aggressiven Art durchaus nerven, aber ihr Verhalten soll eben wiederspiegeln, wie sehr die Mädels durch den Psycho-Terror austicken und ist also verständlich. Auch der Schreibstil, der in angenehm kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht aller Protagonistinnen erzählt, liest sich gut und schnell. Insgesamt ein recht unterhaltsames Buch, das man locker und schnell mal lesen kann, und das durchaus gut gemacht ist, wenn es auch nicht super besonders oder knallig spannend ist.