Inhalt:Selena und Ria können nicht träumen. Doch dafür haben sie eine andere besondere Gabe. Sie können in die Träume von anderen einsteigen und so in der Traumwelt wandeln. Eigentlich sollte das nicht möglich sein, denn diese Gabe ist ausschließlich Männern vorbehalten. Als ein Traumgänger der Traumunion auf Ria aufmerksam wird und ihre Gabe öffentlich macht, drohen dunkle Geheimnisse die Traumwelt zu zerbrechen...Meine Meinung:Wie cool ist es bitte, dass das Cover im Dunkeln leuchtet? Ich hatte davon gelesen, aber selbst nicht so richtig daran geglaubt und war positiv überrascht, als ich es ausprobiert habe und es tatsächlich geklappt hat. Auch so finde ich das Cover sehr schön, auch wenn es eher schlicht ist.Mir hat die Idee sehr gefallen, dass manche Menschen nicht träumen und stattdessen in den Träumen anderer wandeln können. Der Gedanke ist an sich etwas verstörend. Wenn ich mir vorstelle, dass andere einfach in meinen Träumen herumspazieren, wäre das schon merkwürdig, aber für die Handlung fand ich diese Grundidee auf jeden Fall sehr spannend und ich war neugierig auf die Umsetzung.Ria und Selena sind sich bisher nie begegnet und das passiert auch nicht sofort. Ich hatte tatsächlich etwas anderes erwartet, fand es aber so sehr gut gemacht, weil wir quasi zwei parallele, teils gegensätzliche Handlungen verfolgen, die ich beide sehr spannend fand. Ich konnte mich nie entscheiden, bei wem ich jetzt lieber weiterlesen würde. Ich denke aber, dass es in den beiden weiteren Bänden zu einem Zusammentreffen kommen wird, um die Handlungsstränge zusammenzuführen.Sowohl Ria als auch Selenas Kapitel werden aus der Ich-Perspektive erzählt. Dennoch hat es mich nie verwirrt, bei wem ich gerade bin, obwohl sich beide recht ähnlich sind. Beide waren mir sehr sympathisch. Doch beide stehen quasi auf verschiedenen Seiten in dieser Welt.Ria arbeitet als Sommeraushilfe bei der Traumunion. Ihr Vater ist dort Pressesprecher, was ihr sicherlich die Türen dafür geöffnet hat. Sie ist am Empfang tätig und begrüßt potentielle neue Traumgänger. Allesamt natürlich männlich, denn die Traumunion ist davon überzeugt, dass es keine weiblichen Traumgänger geben kann. Ich fand es interessant, die Traumunion und ihre Arbeits- und Sichtweise kennenzulernen. Ria weiß natürlich, dass es auch weibliche Traumgängerinnen geben muss. Sie glaubt nicht, dass sie die einzige ist. Als sie einem der berühmtesten Traumgänger begegnet und ihm offenbart, dass sie selbst ebenfalls traumwandeln kann, macht er ihre Gabe öffentlich. Ich fand es etwas seltsam, dass er sich so schnell überzeugen ließ, aber später zeigt sich, dass er schon länger Zweifel an der Traumunion hatte. Mit der Veröffentlichung bricht ein Chaos aus, denn die Welt ist von dieser Neuigkeit natürlich überrascht. Wobei ich auch hier wieder Zweifel habe, dass es das vorher keiner gemerkt haben will. Vermutlich haben sich viele Mädchen aber versteckt und es gibt noch weitere Gründe, die ich hier aber nicht verraten kann. Doch die Traumunion verhält sich merkwürdig. Anstatt weitere Mädchen zum Test zuzulassen, versucht sie um jeden Preis Ria als Ausnahme darzustellen. Auch das fand ich zunächst merkwürdig, doch auch das klärt sich. Ria verhält sich die ganze Zeit sehr authentisch und realistisch. Sie hinterfragt viel und lässt nicht alles mit sich machen. Das hat mir sehr gefallen.Auch Selena kann traumwandeln. Sie versucht ihre Gabe geheimzuhalten, da ihre Mutter Angst vor den Konsequenzen hat. Als Selena in der Traumwelt angegriffen wird, wird sie gerettet und lernt den besten Freund ihres verstorbenen Vaters kennen. Für Selena öffnet sich damit eine neue Welt, denn Eric verfolgt ehrgeizige Pläne, in die er Selena miteinbezieht. Nach und nach stellt sich allerdings heraus, dass diese Pläne vielleicht doch eher gefährlich sind. Ich fand auch Selena sehr authentisch. Sie verhielt sich zwar zu Beginn recht naiv Eric gegenüber, aber ich konnte ihr Handeln dennoch nachvollziehen und verstehen. Sie entwickelt sich aber weiter und beginnt, Erics Ansichten zu hinterfragen und folgt ihm nicht mehr blind.Die Handlung selbst ist spannend und es gibt tolle Wendungen, die ich so nicht kommen gesehen habe. Es wäre schön gewesen, noch mehr über die Traumwelt zu erfahren und wie alles funktioniert, aber die Ereignisse waren verständlich und nachvollziehbar. Auch wenn so eine Traumunion wahrscheinlich ein viel größeres Konstrukt wäre, bleibt die Anzahl der Protagonisten hier überschaubar. Daduch kann man den Überblick behalten.Mir hat es großen Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung. Das Ende ist ziemlich fies, daher muss ich einfach wissen, was als nächstes passiert.