Ich weiß nicht, wie ich meineGedankenhierzu am besten zusammenführen soll, sodass sie sinnvoll und verständlich sind. Das Werk, dass die Autorin hier geschaffen hat, ist einfach unglaublich komplex, steckt so voller Liebe und langer Recherchearbeit, und behandelt so viele wichtige Themen, dass es schier unmöglich ist, es gebührend zu würdigen. Deswegen habe ich beschlossen, dass ich es gar nicht erst versuche, weil ich weiß, dass ich aktuell mit keinen Worten diesem Buch gerecht werden könnte. Ich bereue nur, mir nicht mehr Zeit beim Lesen gelassen zu haben, weil es so viel zu sehen gibt. Es gibt so viel zu entdecken und zu lernen, und ich weiß, dass ich mir durch den Druck, das Buch schnellstmöglich zu beenden, mein Leseerlebnis verdorben habe. Wirlernenhier so viel, nicht nur über Sprache und die Macht der Worte, sondern auch übers Erwachsen werden, über Rassismus, Politik, Sexismus und Kolonialismus. Es ist so unglaublich komplex und detailliert. Es ist kein Buch, dass sich schnell weg liest, es ist prall gefüllt, es regt zum Nachdenken an, zum Handeln. In derersten Hälftedes Buches wird man langsam in die Geschichte, in die aktuellen Geschehnisse, in die Linguistik eingeführt und entdeckt zusammen mit Robin Oxford, Babel und das Spiel mit Sprache und ihrer Bedeutung. Ab derMittedes Buches wechselt das Erzähltempo dann rasant. Wo wir vorher eher langsam in die Welt und Robins Leben eingeführt wurden, werden wir auf einmal in die rasanten Geschehnisse, in die er sich verstrickt hat, mit reingezogen. Das kam zwar überraschend - vor allem, weil sich die Geschichte in eine Richtung entwickelt hat, die ich nicht erwartet hätte - dennoch hat es so unglaublich gut gepasst. Und dasEndewar einfach bombastisch, mitreißend und absolut gewaltig - und meiner Meinung nach eins der realistischsten Enden, die ich bis jetzt gelesen habe. Dennoch hatte ich Schwierigkeiten, eine echte Bindung zu denCharakterenaufzubauen. Ich weiß nicht, ob es auf meine Lesegeschwindigkeit oder auf denSchreibstil- der sonst absolut fantastisch war - zurückzuführen ist. Deswegen hat sich die gesamte Geschichte für mich auch eher so angefühlt, als würde ich einer Erzählung lauschen und nicht so, als wäre ich Teil des Geschehens. Das Buch und die Themen, die es behandelt, konnten mich einfach nicht loslassen. Deswegen habe ich beschlossen, es im Sommer noch einmal zu lesen. Dieses Mal ohne Druck um jedes kleine Detail neu zu entdecken und mich ganz neu in die Geschichte zu verlieben.