"Die Geschichte der vier Männer im Boot erscheint mir in ihrer tiefen, schlichten Menschlichkeit das Wesen des Lebens selbst zu veranschaulichen." Joseph Conrad
Autoren wie Hemingway und Conrad schwärmten von ihm, und trotzdem blieb er ein Geheimtipp: Stephen Crane. Die Erfahrung eines Schiffsuntergangs, die er literarisch in Das offene Boot verarbeitete, begründete seinen Ruf als brillanter Erzähler, doch gibt es unendlich viel mehr von diesem Pionier der nordamerikanischen Moderne zu entdecken. In dieser edlen Ausgabe sind Cranes stärkste (Meeres-)Erzählungen größtenteils erstmals auf Deutsch vereint.
Stephen Crane war ein Getriebener, er lebte ein Leben unter Hochdruck, als hätte er geahnt, dass ihm nur wenig Zeit bemessen war. Geboren 1871 in Newark, New Jersey, starb er nur achtundzwanzigjährig an Tuberkulose, die
er sich vermutlich als Schiffbrüchiger nach dem Untergang der Commodore zugezogen hatte - eine Erfahrung, deren literarische Verarbeitung seinen Ruhm als Erzähler begründen sollte.
Kritiker sahen in Crane durch seine intensiven Milieustudien und die Nähe zur Reportage den ersten amerikanischen Naturalisten, doch weist der Autor mit seinen Stilbrüchen, der rhythmisierten Sprache und den geradezu filmischen Dialogen eher ins 20. Jahrhundert, zu Faulkner und Joyce.
Hier nun sind Stephen Cranes stärkste (Meeres-)Erzählungen vereint - größten- teils erstmals auf Deutsch. Sie laden ein, diesen noch viel zu wenig bekannten Pionier der nordamerikanischen Moderne (neu) zu entdecken.