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Die Wäscheleinen-Schaukel

Roman

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Buch (kartoniert)
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Dieser Roman führt durch die Lebenswege zweier homosexueller syrischer Männer, die sich im kriegszerrütteten Syrien kennenlernen und über Beirut und Kairo schließlich gemeinsam nach Vancouver fliehen. Die Erinnerungen an ihre zurückgelassene Heimat werden in den fantasievollen, manchmal schwermütigen, aber jede für sich wunderschönen Geschichten wiedererweckt. als einer der Protagonisten vier Jahrzehnte später versucht, seinen Partner an dessen Sterbebett am Leben zu halten.Die einzelnen Geschichten bilden ein verwobenes Mosaik aus bewegenden, nachklingenden Eindrücken einer Kindheit in Damaskus, von Liebesgeschichten im Verborgenen, den gewaltvollen Erfahrungen des Krieges und der Homophobie sowie der hoffnungsvollen Suche nach einem freieren Leben.Ahmad Danny Ramadan, der selbst 2012 von Syrien nach Kanada geflohen ist, eröffnet den Lesenden in seinem Roman auf poetische Weise die ungewöhnliche Perspektive queerer Menschen in Syrien auf die Erinnerungen an eine untergehende Heimat.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
11. Januar 2021
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
288
Reihe
welt bewegt
Autor/Autorin
Ahmad Danny Ramadan
Übersetzung
Christa Prummer-Lehmair Heide Horn
Verlag/Hersteller
Originalsprache
englisch
Produktart
kartoniert
Gewicht
413 g
Größe (L/B/H)
210/139/29 mm
Sonstiges
Klappenbroschur
ISBN
9783944666747

Portrait

Ahmad Danny Ramadan

Ahmad Danny Ramadan ist ein syrisch-kanadischer Autor, ein Geschichtenerzähler und ein LGBTQ-Geflüchteten-Aktivist. Sein Debütroman wurde mehrfach ausgezeichnet. Er lebt mit seinem Ehemann in Vancouver und schreibt dort an seinem neuen Roman.

Pressestimmen

"Ahmad Danny Ramadan eröffnet seinen Leser*innen mit dieser spannenden Geschichte von Liebe und Mut eine unbekannte Welt, die uns durch die Landschaften und Kulturen Syriens, des Libanon, Ägyptens und Kanada führt." Vanity Fair London

"Eine bemerkenswerte Lektüre: Danny Ramadan öffnet seinen Leser*innen eine Welt und führt sie mit Sensibilität und Spannung durch diese Welt." Bernhard Schlink in der New York Times

Bewertungen

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LovelyBooks-BewertungVon Lesegezwitscher am 24.06.2022
Ein klug konstruierter Roman, der sich im Inhalt dann doch nur noch wiederholt.
Von Christian1977 am 06.11.2021

Von der Liebe zur verlorenen Heimat

Vancouver, in der näheren Zukunft: In seiner neuen Heimat lebt der Ich-Erzähler gemeinsam mit seinem sterbenskranken Lebensgefährten - und versucht, diesen zu retten, indem er ihm seine Geschichten erzählt. Während der Tod im wahrsten Sinne des Wortes schon anwesend ist und auf eine neue Seele wartet, entpuppt sich der Hakawati , was Geschichtenerzähler bedeutet, als verletzlicher und verletzter Liebhaber, als Flüchtling, der die Heimat betrauert, als unverstandenes Kind unter der rigiden Herrschaft der psychisch kranken Mutter - und letztlich als moderne Scheherazade. Die Wäscheleinen-Schaukel ist der bemerkenswerte Debütroman von Ahmad Danny Ramadan. Es ist ein Werk, das sowohl formal, als auch inhaltlich außerordentlich überraschend und farbenfroh ist. Da ist zunächst einmal die sehr ungewohnte, aber faszinierende Erzählperspektive. Über weite Strecken des Romans greift Ramadan auf das Du zurück, mit dem der Erzähler nicht nur seinen sterbenden Geliebten direkt anspricht, sondern auch eine unmittelbare Nähe zu den Leser:innen erzeugt. Was anfangs noch ein wenig sperrig wirkt, führt doch relativ schnell zu einer gewissen Sogwirkung. Seine stärksten Momente hat der Roman in den zahlreichen Geschichten, die der Hakawati seinem Liebsten erzählt. Sie handeln von Trauer, Verlust, Gewalt, von der Kindheit und nahezu immer von der Liebe. Mal ist es die Liebe zu seiner Großmutter, mal zu seinen Freunden. Es ist die Auseinandersetzung mit seiner Homosexualität, mit seinen ersten, auch sexuellen Erfahrungen. Sehr häufig spielt aber die Liebe zu Syrien, zu Damaskus die größte Rolle. Seine Trauer über den Verlust der kriegszerstörten Heimat ist in fast jeder Zeile zu spüren, wobei Ramadan sie durch seine poetischen Worte wiederauferstehen lässt. Diese Farben und Gerüche, die Geräusche, die Eigenheiten der Damaszener: Ramadan schafft es ganz wunderbar, die Leser:innen in die Vergangenheit zu versetzen, auch wenn immer wieder Tod und Zerstörung die Idylle trüben. Überhaupt ist es die Sprache, mit der es Ramadan eindrucksvoll gelingt, dieses Debüt zu etwas ganz Besonderem zu machen. Die Poesie, die Perspektivwechsel, manchmal mitten in den Erzählungen, sorgen immer wieder für überraschende Momente, die gleichermaßen berühren wie unterhalten. Die eigentliche Rahmenhandlung der beiden gealterten Männer in Vancouver um das Jahr 2050 herum kann da mit den Geschichten aus der Kindheit und Vergangenheit nicht ganz mithalten. Zu häufig säuseln sich die Männer ein Ich liebe dich zu, das mit der Zeit ein wenig an Intensität verliert, weil es sich eben zu oft wiederholt. Die physische Anwesenheit des Todes halte ich jedoch für bereichernd, denn der Gevatter präsentiert sich als durchaus umgänglich und weiß selbst, die ein oder andere Geschichte zum Gelingen des Romans beizutragen. Umso intensiver sind aber die Geschichten des Hakawati, die zudem im bewegenden Finale um eine wahrlich überraschende Pointe erweitert werden und die Beziehung der beiden Männer noch einmal ganz neu bewerten lässt. Die Wäscheleinen-Schaukel ist ein wichtiger und beeindruckender Roman, der auch noch einmal deutlich macht, wie schwer es ein LGBTQ-Aktivist in der arabischen Welt hatte und wohl auch immer noch haben wird. Für sein Engagement und seine Offenheit gebührt Ramadan der allergrößte Respekt, sein Roman wird hoffentlich viele Leser:innen erreichen und könnte bei allem Schmerz auch denjenigen Kraft schenken, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.