Mittlere soziale Lagen stellen seit jeher ein analytisches Problem für die Ungleichheitsforschung dar, weil es sich um heterogene Gruppen handelt, die sich nur schwer auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen. In jüngerer Zeit nun hat die Mitte neue Aufmerksamkeit in der Diskussion erfahren, unter anderem durch die Thesen ihrer Schrumpfung sowie zunehmender Abstiegsängste.
Der Band richtet sich auf Dynamiken sozialer Ungleichheit, die sowohl auf die individuelle Ebene abzielen, beispielsweise in Form sozialer Mobilität, aber auch auf Dynamiken der gesellschaftlichen Mitte als Kollektiv und ihre sozialen Funktionen. Zu diesem Zweck vereint der Band sowohl Beiträge, die empirisch aktuelle Entwicklungen auf verschiedenen Ebenen thematisieren und dabei die obigen Thesen hinterfragen, als auch solche, deren Schwerpunkt auf konzeptionellen Argumenten und der Diagnose des gesellschaftlichen Rahmens für Veränderungen dieser Mitte liegt.
Mit Beiträgen von:
Peter A. Berger/Nicole Burzan, Berthold Vogel, Christoph Deutschmann, Michael Vester, Ilse Lenz,
Christoph Weischer, Olaf Groh-Samberg/Florian R. Hertel, Roland Verwiebe, Holger Lengfeld/Jochen Hirschle, Klaus Krämer, Petra Böhnke, Melanie Kramer, Martin Groß/Jens Ambrasat, Alexandra Manske und Nora Knötig
Inhaltsverzeichnis
Dynamiken (in) der gesellschaftlichen Mitte. Zur Einleitung.- Dynamiken (in) der gesellschaftlichen Mitte..- Konzeptionelle Rahmungen.- Wohlstandspanik und Statusbeflissenheit..- Sozialstrukturelle Bedingungen wirtschaftlicher Dynamik.- Orange , Pyramide oder Eieruhr ?.- Von der Mittelschichtgesellschaft zur Differenzgesellschaft?.- Die Modellierung des Sozialen Raums.- Perspektiven auf mittlere soziale Lagen und Haltungen.- Abstieg der Mitte?.- Wachsende Armut in Deutschland und die These der Auflösung der Mittelschicht..- Die Angst der Mittelschicht vor dem sozialen Abstieg.- Abstiegsängste in Wohlstandslagen.- Hoher Flug, tiefer Fall?.- Aufstieg aus der Mitte?.- Die Mitte auf dem Arbeitsmarkt und im Bildungssystem.- Schrumpfende untere Mittelschicht..- Strukturierte Individualisierung.- Metamorphosen von Männlichkeit.- Schließungsprozesse innerhalb der bildungsbürgerlichen Mitte.