Diese Studie ist eine erste Gesamtpublikation von Ergebnissen eines theore tisch-empirischen Forschungsprojekts zu "Klasse und Geschlecht", das von Petra Frerichs und Margareta Steinrücke in der Zeit von 1991 bis 1996 durch gefiihrt wurde. Margareta Steinrücke war bis Oktober 1993 wissenschaftliche Angestellte des Instituts, seit November 1993 arbeitet sie als Referentin fiir Frauenforschung an der Angestelltenkammer in Bremen. Das gemeinsam am ISO begonnene Projekt konnte dank der Unterstützung unseres Instituts direktors Prof. Daheim weitergefiihrt und trotz der räumlichen Distanz auch erfolgreich abgeschlossen werden. Die von M. Steinrücke bearbeiteten Teile und Themen (Sozialisation, Habitus und Lebensstile) werden in einer eigenen Buchveröffentlichung zu einem späteren Zeitpunkt publiziert. Einige arbeits teilig von ihr erstellten Kapitel, auf die hier aus systematischen Gründen nicht verzichtet werden kann, werden aber bereits in dieser Studie veröffentlicht; sie sind besonders gekennzeichnet. Am Zustandekommen und am erfolgreichen Abschluß dieses Projekts sind viele beteiligt. So haben wir zeitweilig in personeller Verstärkung arbeiten können: Als wissenschaftliche Hilfskraft hat zunächst Irmgard Hermann Stojanov, später Felizitas Pokora mitgearbeitet. Wir danken beiden fiir ihre Unterstützung. Die Durchführung des quantitativen Teils der Untersuchung wäre ohne die Hilfe von Susann Kluge vom DFG-Sonderforschungsbereich 186 (Bremen) und Ralf Himmelreicher (Bremen) so nicht möglich gewesen, die mit großer Geduld und Sachkenntnis die Daten des Sozioökonomischen Panels gemäß den Fragestellungen des Projekts berechnet haben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung: Klasse und Geschlecht.- 2 Theoriediskussion.- 2.1 Abschied von Klassen und Schichten versus differenzierte Klassentheorie.- 2.2 Die Kategorie Geschlecht in der feministischen Diskussion.- 2.3 Resümee.- 3 Fragestellung und Hypothesen.- 4 Methodische Vorgehensweise.- 4.1 Zur Begründung des quantitativen Methodeneinsatzes.- 4.2 Zur Begründung des qualitativen Methodeneinsatzes.- 4.3 Zur Anwendung qualitativer Verfahren.- 5 Die Paare.- 5.1 Kurzcharakterisierung.- 5.2 Homogamie als empirischer Regelfall.- 6 Fallrekonstruktionen.- 6.1 Fallrekonstruktion Frau F., die Arbeiterin.- 6.2 Fallrekonstruktion Herr F., der Arbeiter.- 6.3 Fallrekonstruktion Frau J., die Angestellte.- 6.4 Fallrekonstruktion Herr S., der Angestellte.- 6.5 Fallrekonstruktion Frau G., die Lehrerin.- 6.6 Fallrekonstruktion Herr G., der Lehrer.- 6.7 Fallrekonstruktion Frau S.-G., die Managerin.- 6.8 Fallrekonstruktion Herr S.-G., der Manager.- 7 Wertmusterpräferenzen und Orientierungen: Gemeinsamkeiten nach Klasse und Geschlecht.- 7.1 Die Klasse macht s eine Bestätigung der Klassenhypothese auf der Ebene des Habitus.- 7.2 Gemeinsamkeiten nach Geschlecht auf der Ebene des Habitus.- 7.3 Die Wirklichkeit der Klassengeschlechter eine Bestätigung der Klassengeschlechtshypothese.- 8 Arbeit als Medium der Chancenzuweisung und gesellschaftlichen Plazierung.- 8.1 Zum Arbeitsbegriff.- 8.2 Arbeit in Biographie und Lebenszusammenhang der Paare.- 8.3 Vergleichende Betrachtung von Aspekten der Erwerbsarbeit: Qualitative und quantitative Ergebnisse.- 8.4 Der vergeschlechtlichte Raum der Erwerbsarbeit.- 8.5 Arbeitszeit und Lebenszeit.- 8.6 Die Hausarbeit im Vergleich der Paare.- 8.7 Klassenübergreifende Kritik der herrschenden Arbeitsteilung.- 9 Macht und Anerkennung.- 9.1 TheoretischeVorüberlegungen zur Macht.- 9.2 Die Machtverhältnisse zwischen den Paaren im öffentlichen Raum.- 9.3 Häusliche Machtverteilung und Machtbalance.- 9.4 Theoretische Vorüberlegungen zur Anerkennung.- 9.5 Anerkennungs- und Mißachtungserfahrungen der Paare.- 9.6 Zur Klassen- und Geschlechtsspezifik von Anerkennungschancen.- 10 Interessen, Interessenbrennpunkte.- 10.1 Theoretische Vorüberlegungen zum Interessenbegrriff.- 10.2 Die Interessen der Paare.- 10.3 Zusammenfassender Vergleich.- 11 Resümee und Ausblick.- 11.1 Ein Gesamtblick auf die Hypothesen.- 11.2 Politische Konsequenzen.- Literatur.