In der JUNIUS-Reihe "Zur Einführung" gibt Jens Mattern einen pointierten Überblick über das Werk von Paul Ricoeur.
Das Denken des französischen Hermeneutikers Paul Ricoeur (geboren 1913) trägt Spuren der Auseinandersetzung mit allen wesentlichen Denkbewegungen dieses Jahrhunderts. Der konfliktuelle Charakter allen Denkens, aller Interpretationen ist eine der Grunderfahrungen, die für seine originelle Form hermeneutischer Philosophie entscheidend sind. Im Werk Ricoeurs steht Hermeneutik für ein diskursives, kritisches und vor allem kreatives Philosophieren, es ist gegenstands- und problemorientiert und zeigt, dass Philosophie sich nicht in einem unaufhörlichen Interpretieren ihrer Geschichte erschöpfen muss.
Jens Mattern arbeitet in seiner Einführung den systematischen Kerngedanken heraus, der die Eigenständigkeit der hermeneutischen Philosophie Ricoeurs begründet: das dialektische Verhältnis von Zugehörigkeit und Distanzierung, das unsere Stellung in der Welt charakterisiert. Die kreative, die Welt und uns selbst unaufhörlich neu erschaffende Dimension der Sprache tritt neben der Hermeneutik des S elbst als grundlegendes Thema des französischen Philosophen zutage.
Inhaltsverzeichnis
Aus dem Inhalt:
Kapitel I
Der aporetische Charakter der modernen Hermeneutik
Kapitel II
Subjektsetzung und Dezentrierung
Kapitel III
Ric urs frühe Hermeneutik des "Ich bin"
Kapitel IV
Im Zeichen des Diskurses
Kapitel V
Die Dimension des Textes
Kapitel VI
Die poetisch-mimetische Dimension der Sprache
Kapitel VII
Lebendige Metapher und lebendige Existenz
Kapitel VIII
Menschliche Zeit - erzählte Zeit
Kapitel IX
Die Hermeneutik des Selbst
Kapitel X
Die Dialektik der Diskurssphären