Mit Krieg in Europa und der Pandemie ist die Trauer als kollektives Phänomen wieder in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Die tastende Erkundung eines existenziellen Zustandes in Bildern und Texten.
Viele von uns sind blind für die Phänomene von Verlust und Trauer, bis wir selbst damit konfrontiert werden. Ob es sich um den Abschied von einem geliebten Menschen durch Trennung oder Tod handelt, den Verlust von Heimat und Vertrautheit - wir alle machen in unserem Leben leidvolle Erfahrungen von Unwiederbringlichkeit. Und wir alle trauern anders.Dieser Band nähert sich mit Essays, zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten von Seiichi Furuya bis Maria Lassnig, literarischen Texten und Interviews einem verstörenden Zustand, der uns allzu oft an die Grenzen der Kommunikation führt. Er zeigt an weltweiten Beispielen, dass das enorm persönliche Gefühl der Trauer auch eine außerordentlich politische Dimension hat, sei es in Auseinandersetzungen mit der AIDS-Krise oder antirassistischen Protesten, die uns vor die Frage stellen: Um wen und wie trauert unsere Gesellschaft?