Meine Meinung:Eine gefühlte Ewigkeit musste ich warten, doch J.R. Ward und ihre Bücher sind es allemal wert auf sie zu warten. Der dritte Band aus der Fallen Angels Reihe verspricht mit seinen vielen Seiten wieder geballte Action, Verführung und weitere Einblicke in Himmel und Hölle.Wenn es eine Autorin versteht, sich voll und ganz seiner Geschichte und den Charakteren zu verschreiben, dann ist es J.R. Ward. Sie hat sich längst als meine absolute Lieblingsautorin an der Spitze festgesetzt und jedes ihrer Bücher trifft mich tief in meinem Innersten. Ich kann mich voll und ganz auf das Erzählte einlassen, Charaktere nachempfinden und Handlungen mit nervösem Nägelkauen herbeisehnen.Auch "Der Rebell" hat es wieder völlig geschafft mich zu begeistern und ich konnte nicht eher aufhören, bis das letzte Wort gelesen war...Jim Heron und seine Erzengel-Kollegen Eddie und Adrian haben wieder eine Schlacht zu kämpfen. Zwei von Sieben wurden bereits entschieden: Eine zugunsten der Engel und eine zu Gunsten der Dämonen.Ihre Gegnerin ist Devina, eine wunderschöne Frau - als die sie sich selbst darstellt. Machthungrig, skrupellos und mit allen Wassern gewaschen. Gerne bereit auch unfair zu spielen, was im Himmel nicht gut ankommt, aber ignoriert wird, denn... Man ist ja Ehrenhaft!Jim und die Dämonin pflegen eine ganz besondere Beziehung zueinander. Sie ist hart, erregend und absolut ekelhaft, doch das Spiel der Skrupellosen, die die Schlacht für sich selbst entscheiden wollen, können schließlich beide spielen.Im Mittelpunkt dieser Schlacht steht ein Polizist. Der gleichzeitig der Sohn eines berühmten Serienmörders ist. Thomas DelVecchio jr. ist ein Einzelgänger. Verfolgt von Fans seines Vaters hat er nur Fickbeziehungen, bei denen er seinen Frust rauslassen kann. Er kämpft mit Schatten, verhängt seine Spiegel und hört die Stimme seines Vaters, die ihn aggressiv und bösartig werden lässt.Eines Abends will er Kroner, einem mutmaßlichen Serienmörder auf die Schliche kommen und in seinem Kopf setzt sich die Absicht durch, diesem Bastard das Leben auszusaugen. Doch plötzliche Kopfschmerzen lassen alles verblassen. Als DelVecchio feststellt, dass er einen seiner Blackouts hatte und realisiert, dass Kroner blutverschmiert und in Fetzen gerissen vor ihm liegt, zögert er nicht und ruft einen Krankenwagen.Sophia Reilly, die offizielle Ermittlerin für Interne Angelegenheiten ist sich jedoch sicher, dass DelVecchio Kroner nichts getan hat. Die Spuren sprechen für sich.Während der Ermittlungen kommen die Beiden sich näher. Zu nah. Und als es um alles oder nichts geht, kaum noch etwas Sinn macht und Reilly Zweifel an DelVecchios Geisteszustand bekommt, kämpfen Jim und Devina bereits um die verlorene Seele."Fallen Angels - Der Rebell" ist ein prallgefülltes Buch. Mord, Gier, Hass und Erotik preschen wieder in einem hammermäßigen Tempo zum Leser vor und wickeln ihn in eine Sucht ein, weiterzulesen.Ward hat wieder ganze Arbeit geleistet: Obwohl ich schon viele Charaktere aus ihrer Feder kennenlernen durfte, schafft sie es immer wieder mir völlig neue Personen vorzusetzen. Wieder ein völlig anderer Mensch, mit einer anderen Geschichte, anderen Gefühlen und zu treffenden Entscheidungen. Und doch läuft es wieder auf das selbe hinaus: Eine Seite zu wählen.Thomas DelVecchio jr., genannt Veck, muss sich entscheiden. Als er die Wahl traf, Polizist zu werden, nahm er schonmal einen anderen Weg als sein mordender Vater, und doch ist soviel Hass und Wut in ihm, dass er Gefahr läuft, genauso zu werden wie sein Alter. Veck ist schon ein bekannter Charakter aus dem zweiten Buch, wo man seine Aggressivität erleben durfte, als er einen Paparazzi verprügelte. Und dennoch habe ich seine gute Seite gespürt. Als er Reilly näher kennenlernt, entdeckt man an ihm eine Seite, die es einem schwer macht herauszufinden, welchen Weg er an seinem Scheideweg einschlagen wird. Er vereint beide Seiten in sich, die die Abenteuerlust herauskitzelt und gleichzeitig voller Gefühl ist.Sophie Reilly ist ebenfalls keine typische Protagonistin, die man vorhersehbar nennen könnte. Sie hat mich zum lachen und zum verzweifeln gebracht, aber sie ist eine Kämpferin, die jeden Tag aufs Neue mit ihren Ängsten konfrontiert wird.Veck und Reilly zusammen sind ein Top-Team und man kann sich einer Sache in dieser Geschichte sicher sein: Nämlich, dass nichts und niemand sicher ist.Ward hat wieder alles aus sich rausgekitzelt und eine wunderbare Fortsetzung geschrieben. Ich bin wunderbar wieder in die Geschichte reingekommen und habe mich direkt wieder wie Zuhause gefühlt. Es hat ein Entwicklungsprozess stattgefunden, der noch viel Spannung für die nächsten Bücher offen lässt. Das Ende war kein großer Cliffhanger, da schon ein Vorgeschmack auf Band vier vermittelt wurde. Aber man darf auf jeden Fall gespannt sein, denn Ward weiß es wie keine Andere, ihre Leser auf die falsche Fährt zu bringen.